1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Sport im Alter muss nicht langweilig sein

Fitbleiben und Stürze verhindern Sport im Alter muss nicht langweilig sein

20.09.2014, 01:06

Hamburg (dpa) l Tretroller fahren ist wohl nicht die erste Art von Bewegung, die einem zum Stichwort Seniorensport einfällt. "Dabei ist das ein wunderbares Mittel, um gelenkschonend durch die Gegend zu fahren und dabei Beinkraft, Ausdauer und den Gleichgewichtssinn zu trainieren", sagt Volker Nagel vom Institut für Bewegungswissenschaft der Universität Hamburg.

Das Trainieren von Kraft, Ausdauer und Gleichgewichtssinn hilft, um sich mit zunehmendem Alter vor Stürzen zu bewahren. "Als Sportanfänger oder Wiedereinsteiger im Alter würde ich erst einmal meinen Arzt fragen, ob gesundheitliche Einschränkungen vorliegen", sagt Sabine Eichberg, wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut für Bewegungs- und Sportgerontologie der Deutschen Sporthochschule Köln. Außerdem rät sie zunächst zu einem angeleiteten Training, als einzelner oder in einer Gruppe. "Das ist von Vorteil, damit sich keine falschen Bewegungsabläufe einschleichen."

Das Amerikanische College für Sportmedizin gibt Empfehlungen, wie viel Training fit hält: Fünfmal die Woche eine halbe Stunde moderates Ausdauertraining für Herz und Kreislauf, zweimal die Woche Krafttraining für möglichst viele Muskelgruppen. "Das ist natürlich der Idealzustand, in der Praxis sieht das aber oft anders aus", sagt Sabine Landau vom Deutschen Olympischen Sportbund. "Zwar sind immer mehr Senioren wirklich sehr fit, aber bei den meisten älteren Menschen darf man die Ansprüche nicht zu hoch setzen."

Oft hätten ältere Menschen Angst, dass sie sich beim Sport eine Verletzung zuziehen und würden zunehmend passiver. "Angeleitetes Training hilft aber, mit der Angst umzugehen und sich sicherer zu fühlen." Bei der Auswahl eines Sportangebots spielen mehrere Dinge eine Rolle. Ein Angebot in der Nähe zu finden, bei einem Sportverein oder Fitnessstudio mit ausgebildeten Trainern, sei sinnvoll, sagt Landau.

Für die Motivation sei es wichtig, nicht nur an Schwächen zu arbeiten, sondern auch Dinge zu tun, die man gut kann. Klassiker wie Schwimmen, Walking, Radfahren fördern die Ausdauer. "Will oder muss ich aber Muskelkraft aufbauen, komme ich um Krafttraining nicht herum."

Um Stürze zu vermeiden, sei es wichtig, nicht nur die Maximalkraft zu trainieren und die Muskeln aufzubauen, sondern nach einer gewissen Zeit ein sogenanntes Schnellkrafttraining einzubauen. Das heißt, es werden leichtere Gewichte mit schnellen Bewegungen bewegt. Dabei sollten sich Anfänger aber beraten lassen.