1. Startseite
  2. >
  3. Leben
  4. >
  5. Kunstlinsen bei Grauem Star

Augenerkrankung Kunstlinsen bei Grauem Star

Gerade im Alter trifft der Graue Star viele. Doch neue Methoden ermöglichen eine erfolgreiche Behandlung der Sehstörung.

Von Uwe Seidenfaden 06.10.2014, 03:16
Augenchirurgie: Moderne Verfahren bei Fehlsichtigkeit und Grauer Star - Mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland leiden unter Fehlsichtigkeit. Mit zunehmendem Alter lässt zudem die Sehkraft nach. Ab dem 60. Lebensjahr kommt häufig eine weitere, besonders gravierende Begleiterscheinung des normalen Alterungsprozesses hinzu, der _Graue Star_ (medizinisch: Katarakt), der langsam zur Eintrübung der Linse führt. Moderne Medizintechnologien wie künstliche Linsen (Intraokularlinsen) bei Grauem Star oder Lasertechnologien bei Fehlsichtigkeit helfen, die Sehkraft wieder herzustellen. Bei einer Katarakt-Operation wird über einen winzigen Schnitt (weniger als 3 mm) die natürliche Linse in ihrem Kapselsack verflüssigt und entfernt und eine neue Linse eingesetzt. Bei Katarakt-Operationen werden in der Regel Standardlinsen mit einer Stärke zur Korrektur der Fernsicht verwendet. Einen großen Gewinn an Lebensqualität ermöglichen Intraokularlinsen mit Zusatznutzen, wie z.B. Multifokallinsen: Sie ahmen die Funktion der natürlichen Linse nach und liefern scharfe Bilder in Nähe und Ferne. Stichworte: Augen, Augenkrankheit, Augenpatient, Augenchirurgie, Fehlsichtigkeit, Grauer Star, Katarakt, Linsentrübung, Glaukom, Künstliche Linsen, Intraokularlinse, Multifokallinse, Augenlaser, refraktive Chirurgie Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/BVMed Bundesverband Medizintechnologie"
Augenchirurgie: Moderne Verfahren bei Fehlsichtigkeit und Grauer Star - Mehr als 60 Prozent der Menschen in Deutschland leiden unter Fehlsichtigkeit. Mit zunehmendem Alter lässt zudem die Sehkraft nach. Ab dem 60. Lebensjahr kommt häufig eine weitere, besonders gravierende Begleiterscheinung des normalen Alterungsprozesses hinzu, der _Graue Star_ (medizinisch: Katarakt), der langsam zur Eintrübung der Linse führt. Moderne Medizintechnologien wie künstliche Linsen (Intraokularlinsen) bei Grauem Star oder Lasertechnologien bei Fehlsichtigkeit helfen, die Sehkraft wieder herzustellen. Bei einer Katarakt-Operation wird über einen winzigen Schnitt (weniger als 3 mm) die natürliche Linse in ihrem Kapselsack verflüssigt und entfernt und eine neue Linse eingesetzt. Bei Katarakt-Operationen werden in der Regel Standardlinsen mit einer Stärke zur Korrektur der Fernsicht verwendet. Einen großen Gewinn an Lebensqualität ermöglichen Intraokularlinsen mit Zusatznutzen, wie z.B. Multifokallinsen: Sie ahmen die Funktion der natürlichen Linse nach und liefern scharfe Bilder in Nähe und Ferne. Stichworte: Augen, Augenkrankheit, Augenpatient, Augenchirurgie, Fehlsichtigkeit, Grauer Star, Katarakt, Linsentrübung, Glaukom, Künstliche Linsen, Intraokularlinse, Multifokallinse, Augenlaser, refraktive Chirurgie Die Verwendung dieses Bildes ist für redaktionelle Zwecke honorarfrei. Veröffentlichung bitte unter Quellenangabe: "obs/BVMed Bundesverband Medizintechnologie" BVMed

Magdeburg l Die Welt ist bunt, doch nicht wenige ältere Menschen sehen nur noch graugelb. Mancher Senior greift deshalb zu Kleidungsstücken in Sandfarben. Grund für diese Sehveränderung kann ein "Grauer Star" sein. Neue Techniken ermöglichen eine bessere Behandlung.

Betroffene sehen ihre Umwelt zunehmend verschwommen, so wie durch einen trüben, graugelben Schleier. In Deutschland gibt es dafür den Begriff Grauer Star - medizinisch heißt diese Augenerkrankung Katarakt.

In den meisten Fällen ist diese Sehstörung altersbedingt - gelegentlich ist sie auch Folge einer Diabetes-Erkrankung, einer Entzündung oder einer Verletzung des Auges. Unbehandelt führt der "Graue Star" zu fortschreitenden Seheinbußen bis hin zur Erblindung. "Die einzige erfolgversprechende Behandlungsmöglichkeit ist die Operation mit Augenlinsenersatz", sagt Prof. Dr. Hagen Thieme, Leiter der Universitätsaugenklinik Magdeburg. Erst ab Mitte des 20. Jahrhunderts setzte sich dieser Eingriff durch. Die getrübte, natürliche Linse wird aus dem Auge entfernt und durch eine dünne Kunststofflinse ersetzt. Heute zählt diese Star-Operation in Deutschland und anderen Industrieländern zu den häufigsten medizinischen Eingriffen. Allein in Deutschland betrifft es jährlich rund 600000 Patienten - davon rund 2000 in der Universitätsaugenklinik Magdeburg.

Kleinere Schnitte bei OP haben viele Vorteile

"In den vergangenen beiden Jahrzehnten haben sich die Operationstechniken und die Kunstlinsen beachtlich weiterentwickelt", sagt Professor Thieme. Noch Mitte der 1990er Jahre betrug die duchschnittliche Schnittgröße, die zur Entfernung der alten und zum Einsatz der neuen Kunstlinsen notwendig war, etwa sechs Millimeter. Heute liegt der Standardschnitt bei etwa 2,5 Millimeter.

Und mit den neuesten Verfahren, die an der Uni-Augenklinik Magdeburg angewendet werden, sind es nur noch etwa 1,4 Millimeter. "Für die Patienten haben die kleineren Schnitte viele Vorteile", erläutert der Arzt. "Die Folgen sind eine schnellere Wundheilung, eine geringere Hornhautverkrümmung, ein reduziertes Infektionsrisiko und eine raschere Rehabilitation."

Ähnlich wie bei verschiedenen Hörgeräten, gibt es auch unter den Kunstlinsen nach einer Star-Operation diverse Alternativen. Für den Normalgebrauch gedacht sind Kunstlinsen. Die Operation und der Einsatz dieser Standard-Kunstlinsen mit genormter Brennweite werden von den gesetzlichen Krankenkassen meist ohne Probleme übernommen.

Kostenübernahme für Extras im Vorfeld klären

Darüber hinaus gibt es aber auch Extras, wie sogenannte Multifokallinsen, die Kurz-, Weit- oder Stabsichtigkeit (Astigmatismus) beseitigen oder die mit einem UV-Filter ausgestattet sind. Die Kostenübernahme für diese Spezialimplantate (Ausgleich von über - 20 und über + 20 Dioptrien) sollten Patienten zuvor mit ihrer Krankenkasse oder der privaten Krankenversicherung klären. Meist muss man für diese Speziallinsen selbst zahlen. Pro Auge dauert der Eingriff meist nur 10 bis 15 Minuten. Oft kann dieser operative Eingriff ambulant durchgeführt werden. Nur wenn der Patient andere, spezielle Risikofaktoren wie beispielsweise einen insulinpflichtigen Diabetes hat, wird eine vorübergehende Klinikaufnahme empfohlen. In der Regel kann der Patient bereits am Tag nach der Operation des behandelten Auges besser sehen. Die Haltbarkeit ist bei allen Kunstlinsen unbegrenzt, so dass kein erneuter Austausch notwendig wird.

Seit kurzem ist die Universitätsaugenklinik als "Referenzzentrum für Kleinstschnitt-Kataraktchirurgie" anerkannt. Das Team um Professor Thieme wird künftig regelmäßig Fortbildungen zur neuen Technik für Augenärzte aus der Region Sachsen-Anhalt/Niedersachsen anbieten.