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Wichtig ist die Herkunft des Fleisches Keine Angst vor Wildfleisch in der Küche

Von Margarethe Bayer 17.10.2014, 03:12

Magdeburg l Die Angst vor Wild ist weit verbreitet! Nicht etwa beim Spaziergang im Wald, sondern in der Küche. Vorurteile gegen Rothirsch, Rehbock und ihre wilden Verwandten halten sich hartnäckig. Der Geschmack sei streng, die Zubereitung kompliziert und so wird in Deutschlands Küchen gespickt und gebeizt, bevor der Braten endlich im Ofen schmort. Doch muss man Wild einlegen?

Die Antwort ist: Nein. Mit dem Beizen wurde in früheren Zeiten der "Hautgout" übertüncht, der beim Lagern des Fleisches in ungekühlten Räumen entstand. Heute reift erlegtes Wild bei maximal sieben Grad in Kühlräumen und kann frisch gegessen werden. Durch die Kühlung entsteht der strenge Geruch beim Abhängen gar nicht erst. Damit ist das Einlegen von Wild - früher durchaus üblich - heute überflüssig geworden. Der kontrollierte Reifeprozess ist wichtig, damit das Fleisch schön zart wird.

Wild ist mageres Fleisch und sehr gesund

Wild lässt sich zubereiten wie jedes andere Stück Fleisch auch. Man kann es braten, grillen oder schmoren.

Doch der Pro-Kopf-Verbrauch an Wildfleisch liegt in Deutschland knapp unter einem Kilo. "Das ist bedauerlich, denn Wildbret aus der Region ist in vielerlei Hinsicht ein wertvolles Lebensmittel", sagt Professor Fritz Vahrenholt, Alleinvorstand der Deutschen Wildtier Stiftung und Geschäftsführer vom Wildtierland Gut Klepelshagen. Wild ist mageres Fleisch, enthält gesunde mehrfach ungesättigte Fettsäuren, viel Vitamin B2 und Mineralstoffe wie Kalium, Phosphor, Eisen, Kupfer und Zink.

Dabei hat Wild wenig Kalorien: Auf 100 Gramm berechnet, haben Rehrücken 128 kcal, Rehkeule 103 kcal, Hirsch 118 kcal, Wildschein 110 kcal.

"Gutes Wildaroma entsteht in freier Natur", betont Vahrenholt. "Rehe naschen gern. Sie fressen beispielsweise Bucheckern und Eicheln und knabbern gut 80 unterschiedliche Pflanzen. Das schmeckt man später auf dem eigenen Teller." Und ganz nebenbei braucht man sich auch nicht über die Haltungsbedingungen der Tiere bei dem Genuss Gedanken machen.