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Ausflugsziel Ein einmaliges Wunder der Technik

Orte für einen Sommer-Ausflug gesucht? Das Wasserstraßenkreuz nördlich von Magdeburg lohnt sich.

Von Caroline Hagge 05.08.2015, 06:11

Magdeburg l Bereits 1906 nahm seinen Lauf, was heute als "einmalig in Europa" bezeichnet werden kann: Das Wasserstraßenkreuz. Es begannen zu der Zeit die Arbeiten an dem Bau des Mittellandkanals am Dortmund-Ems-Kanal - welcher dann 1938, zusammen mit dem Schiffshebewerk, komplett fertig gestellt wurde.

Zu diesem Zeitpunkt gab es bereits Pläne für die Kanalbrücke, welche die Verbindung von Mittellandkanal zu Elbe-Havel-Kanal herstellen sollte. Die Arbeiten mussten jedoch kriegsbedingt 1942 eingestellt werden und konnten erst 1990, nach der Wende, wieder aufgenommen werden. Seit 2003 besteht nun dieses Herzstück - mit 918 Metern übrigens die längste Kanalbrücke der Welt - und ist, zusammen mit dem Schiffshebewerk und zwei Schleusen zu Recht ein Magnet für Besucher aus aller Welt.

Der Schleusentechnik auf der Spur

Diesem kann man sich nun über zwei verschiedene Wege nähern. Zum einen gibt es die Möglichkeit, an einer Rundfahrt der "Weißen Flotte" teilzunehmen. Wegen des Niedrigwassers auf der Elbe haben sich jedoch die Abfahrtstelle und die Uhrzeiten geändert. Am kommenden Sonnabend, Sonntag und Montag wird das Schiff am Schiffshebewerk Magdeburg-Rothensee um 13 Uhr zu einer dreistündigen Rundfahrt ablegen. Es geht durch die Schleusen Niegripp und Hohenwarthe über die Trogbrücke hinweg zum alten Schiffshebewerk Rothensee.

Eine weitere Option, die gerade für Technikfans interessant sein dürfte, ist eine Führung, organisiert von der Urania, immer sonnabends und sonntags um 11 Uhr. Sie führt vorbei am Schiffshebewerk, wo dann auch ausführlich die Historie des Wasserstraßenkreuzes vom jeweiligen ehrenamtlichen Führer erläutert wird.

"Dann geht´s weiter zur Aussichtsplattform der Sparschleuse", erzählt Detlef Duckstein, Führer bei der Urania. "Von dort aus kann man direkt hinunter in die Schleuse gucken und den Vorgang des Schleusens beobachten!" Auch die Technik der Sparschleuse und der Unterschied zum Schiffshebewerk werden dort erklärt. "Mich hat das Schiffshebewerk schon als Jugendlicher extrem interessiert", erinnert sich Duckstein, der zu Berufszeiten Bauingenieur war. "Am Wochenende sind wir oft im Barleber See schwimmen gegangen - danach haben wir immer einen kleinen Abstecher zum Hebewerk gemacht und standen staunend davor!"

Das Hebewerk wurde später in seiner Funktion von der Sparschleuse abgelöst: Diese kann nämlich auch breitere und schwerere Schiffe transportieren, die in das Hebewerk nicht hineinpassen. Aufgrund dessen sollte es komplett stillgelegt und zugemauert werden. Das ließen die Stadt und ihre Bürger allerdings nicht zu und kämpften um den Erhalt. Die Volksstimme berichtete seinerzeit regelmäßig darüber.

Seit 2013 ist das Schiffshebewerk nun wieder für den Tourismus in Betrieb. "Ich finde, dass das Hebewerk sehr interessant für die Menschen ist, und bin froh, dass es uns erhalten bleibt", meint auch Detlef Duckstein.