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Wertstoffe und Schadstoffe enthalten Ausgediente Mobiltelefone in die Wiederverwertung geben

12.12.2009, 04:52

Weihnachtszeit ist Geschenkezeit : Auch in diesem Jahr

stehen Handys wieder weit

oben auf der Wunschliste. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage will jeder Zehnte zum Fest ein neues Modell kaufen oder

verschenken. Aber was passiert eigentlich mit dem alten Gerät ?

Magdeburg ( rgm ). Kleiner, schneller und mit immer neuen Funktionen – viele Menschen nutzen das Weihnachtsfest, um sich ein neues Mobiltelefon schenken zu lassen oder selbst zu kaufen. Das alte Gerät wird dann häufig vergessen : Etwa 60 bis 120 Millionen Mobiltelefone verstauben nach Expertenschätzungen deutschlandweit in den Schubladen.

Dabei könnten sie im Recycling noch sinnvoll genutzt werden. Bis zu 80 Prozent der Bestandteile eines Handys lassen sich wiederverwerten. Bisher landet jedoch nur ein minimaler Teil der verkauften Mobiltelefone beim Recycling.

Dabei enthalten Handys neben verschiedenen Schadstoffen, die nicht in den Hausmüll gehören, auch einige Wertstoffe. In einem Mobiltelefon stecken beispielsweise ungefähr neun Gramm Kupfer und neun Milligramm Palladium. Das klingt für sich gesehen nicht viel. Doch rechnet man die Zahl auf 100 Millionen Altgeräte hoch, die in Deutschland nicht mehr genutzt werden, handelt es sich um 900 000 Kilogramm Kupfer und 900 Kilogramm des Edelmetalls Palladium.

Werden die Geräte fachgerecht entsorgt, lassen sich somit knappe Rohstoff-Ressourcen schonen. Außerdem können Schwermetalle wie Kupfer umweltschonend entsorgt werden, so dass sie nicht in das Grundwasser gelangen.

Handys gehören nicht in den Hausmüll. Was viele nicht wissen : Seit Inkrafttreten des Elektro- und Elektronikgesetzes ( ElektroG ) im März 2006 ist es verboten, Handys im Hausmüll zu entsorgen. Verbraucher können die Geräte beispielsweise an Recycling-Sammelstellen in ihrer Nähe abgeben. Aber auch alle Händler oder die Mobilfunknetzbetreiber nehmen die Geräte zurück.

Wer das Mobiltelefon nicht direkt im Handygeschäft abgeben möchte, kann auch im Internet Versandumschläge anfordern, um das Gerät portofrei einzusenden. Nähere Informationen zum kostenfreien Versand sind auf den Internetseiten der Netzbetreiber erhältlich. Es spielt übrigens keine Rolle, ob man selbst einen Vertrag bei dem jeweiligen Mobilfunkanbieter hat.

Wer sein altes Mobiltelefon bei den Netzbetreibern abgibt, kann damit etwas Gutes tun. Denn die Netzbetreiber unterstützen in verschiedenen Aktionen Umweltorganisationen, Kinderhilfsprojekte oder andere soziale Einrichtungen mit einer Spende für jedes abgegebene Handy. Vor der Rückgabe des Althandys empfiehlt es sich also, sich über besondere Aktionen zu informieren.

Das Münchner Unternehmen Zonzoo verwertet ausrangierte Handys. Es kauft über seine Internetseite www. zonzoo. de gebrauchte Mobiltelefone an, prüft diese nach eigener Auskunft auf ihre Funktionsfähigkeit und verkauft sie weiter in Schwellen- und Entwicklungsländer. Dort leisten die Geräte wertvolle Dienste beim Aufbau von Kommunikationsnetzen. Wichtiger Nebeneffekt : Der Lebenszyklus eines Handys wird so um viele Jahre verlängert, die Menge an Elektroschrott verringert und damit ein aktiver Beitrag zu mehr Nachhaltigkeit geleistet.

Wie wird recycelt ?

Beim Recycling wird das Handy in seine Einzelteile zerlegt, die entweder wiederverwendet oder fachgerecht entsorgt werden. Edelmetalle, Kupfer und Kunststoffe können aus den Geräteelementen zurückgewonnen werden. Die Kunststoffbestandteile werden meistens verbrannt und die dabei entstehende Energie genutzt. Bei etwa einem Drittel der Mobilfunktelefone funktionieren sogar noch die Chipteile, die sich weiterhin nutzen lassen. Damit können Rohstoffe und Energieressourcen eingespart werden, die bei vollständiger Neuproduktion eines Mobiltelefons entstehen würden.