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Schutz für Kinder Eine Invaliditätsversicherung ist besser als eine Unfallpolice

21.12.2009, 04:52

Mit einer privaten Kinderinvaliditätsversicherung sorgen Eltern dafür, dass mehr Geld zur Verfügung steht, falls ihr Kind einmal schwerbehindert werden sollte. Das Kind erhält mit den besten Invaliditätsversicherungen aus dem aktuellen Test der Zeitschrift Finanztest eine lebenslange monatliche Rente von 1000 Euro, mit einigen davon zusätzlich einen kleineren einmaligen Geldbetrag. Familien zahlen dafür zwischen 300 und 500 Euro Beitrag im Jahr.

Berlin ( rgm ). Krankheiten sind die häufigste Ursache von Schwerbehinderungen. Unfälle spielen dagegen keine Rolle. Nur 0, 45 Prozent der schwerbehinderten Kinder und Jugendlichen haben sich ihre Beeinträchtigung bei einem Unfall zugezogen. Das zeigt, warum eine Kinderinvaliditätsversicherung sinnvoller ist als eine Unfallversicherung.

Unfallpolicen verkaufen die Versicherer für einen Jahresbeitrag ab rund 60 Euro, sie decken aber nur schwere Folgen von Unfällen ab. Mit einer Invaliditätspolice ist es egal, ob die Schwerbehinderung auf eine Krankheit oder einen Unfall folgt.

Aus der Kinderinvaliditätsversicherung gibt es in der Regel Geld, wenn das Versorgungsamt dem Kind einen Grad der Behinderung von 50 oder mehr bescheinigt hat. Die meisten Versicherer bieten eine monatliche Rente von 1000 Euro an.

Eine Rente ist auf das ganze Leben gerechnet mehr wert, als eine einmalige Auszahlung von zum Beispiel 100 000 Euro. Familien können mit einer Rente dauerhaft zusätzliche Ausgaben bestreiten, die das Leben mit einem behinderten Kind mit sich bringt. Drei der Angebote im Test kombinieren die Rente mit einem einmaligen Geldbetrag.

Andere Kinderinvaliditätsversicherungen, die keine Rente, sondern nur eine einmalige Kapitalzahlung vorsehen, kosten deutlich weniger, bei den Angeboten im Test sind es maximal 229 Euro im Jahr. Ihr Vorteil ist, dass der Versicherer einmal gezahltes Geld nicht zurückfordert. Eine Rente wird dagegen gestoppt, sobald es einem Kind wieder deutlich besser geht.

Auf das Kleingedruckte kommt es an

Wie groß die Chance ist, an sein Geld zu kommen, hängt vom Kleingedruckten im Vertrag ab. Die Bedingungen machen deshalb 70 Prozent des Urteils der Stiftung Warentest in ihrer Zeitschrift Finanztest aus.

Fatal können sich Versicherungsausschlüsse auswirken. Obwohl das Kind nachweislich schwerbehindert ist, bekommt es kein Geld, wenn seine Behinderung auf eine der ausgeschlossenen Ursachen zurückzuführen ist.

Die meisten Anbieter schließen beispielsweise Neurosen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen aus. Das kann zum Problem werden. Denn laut statistischem Bundesamt gehören Störungen der geistigen Entwicklung zu den häufigsten Ursachen für eine Schwerbehinderung im Kindes- und Jugendalter.

Je früher ein Vertrag abgeschlossen wird, desto besser. Sobald ein Krankheitsverdacht auftaucht, kann dies dazu führen, dass das Kind keine Versicherung mehr bekommt. Den frühesten Beginn des Schutzes bieten Deutscher Ring und Barmenia, die Kinder schon ab der sechsten Woche annehmen.

Beantragen Eltern eine Versicherung, müssen sie alles angeben, was sie über den Gesundheitszustand ihres Kindes wissen und den Arzt von der Schweigepflicht entbinden. Passiert beim Ausfüllen der Gesundheitsfragen ein Fehler, kann der Versicherer später die Leistung verweigern oder kürzen. Haben die Eltern absichtlich Erkrankungen ihres Kindes verschwiegen oder verharmlost, weil sie fürchteten, sonst keinen Vertrag zu bekommen, kann der Versicherer sogar vom Vertrag zurücktreten.

Die ausführlichen Test-Ergebnisse gibt es als kostenpflichtigen Download unter www. test. de und im aktuellen " Finanztest " -Heft.

• Auswahl : Am sinnvollsten sind Kinderinvaliditätsversicherungen, die Ihrem Kind ein lebenslanges monatliches Einkommen und zusätzlich sofort eine größere Summe bieten. Das beste Angebot dieser Art macht die R + V. Kommt es Ihnen nur darauf an, dass Ihr Kind langfristig ein gesichertes Einkommen hat, wählen Sie ein Angebot mit reiner Rentenzahlung wie das des Deutschen Ring. In beiden Fällen liegen die Jahresbeiträge je nach Alter des Kindes zwischen 340 und 470 Euro. Deutlich günstiger ist mit 198 Euro Beitrag das Angebot der Huk-Coburg Allgemeine, das bei einer 50-prozentigen Invalidität aber nur einmalig 80 000 Euro leistet. Angebote mit Kapitalzahlung können keine lebenslange Rente ersetzen, decken jedoch erhöhte Ausgaben in der ersten Zeit. Und Sie brauchen nichts zurückzuzahlen, wenn Ihr Kind wieder gesund wird.

• Angebote : Holen Sie gleichzeitig Angebote mehrerer Gesellschaften ein. Hat Ihr Kind Vorerkrankungen, erhalten Sie so vielleicht die Chance, es trotzdem zu versichern.

• Rabatt : Für den Abschluss eines Fünfjahresvertrages gewähren viele Versicherer einen Rabatt bis zu zehn Prozent. Fragen Sie auch dann nach Rabatten, wenn Sie mehrere Kinder versichern wollen.