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Ausflugstipps Kamera läuft ... und Action!

Volksstimme-Redakteure testen für Sie acht Ausflugsziele. Im vierten Teil der Serie den Filmpark Babelsberg.

Von Thomas Junk 02.06.2016, 01:01

Potsdam l Einmal vor dem berühmten Bauwagen aus „Löwenzahn“ posieren oder durch die Kulisse des DEFA-Klassikers „Der kleine Muck“ laufen, einmal das Kleid aus „Marlene“ überstreifen und einen spannenden Blick hinter die Kulissen der Filmwelt werfen. Der Filmpark Babelsberg ist ein Paradies für Cineasten. Aber nicht nur für die. Es ist ein Freizeitpark für die ganze Familie. Abenteuerspielplätze, Actionkinos und zum Teil spektakuläre Live-Shows runden das Programm ab.

Ein Tag im Filmpark Babelsberg vergeht schnell und reicht eigentlich gar nicht aus, um alle Angebote wahrzunehmen. Neben den vielen Kulissen und beeindruckenden überlebensgroßen Statuen – von Baron Münchhausen bis King Kong – warten auf den Besucher bis zu vier Bühnenshows, zwei Actionkinos sowie ein kleine Bootsfahrt. Und da hat man die Führung durch die eigentliche Medienstadt, die in unmittelbarer Nachbarschaft zum Filmpark liegt und wo die großen Produktionen entstehen, noch nicht einmal mitgenommen. Hier kommen nicht nur Fans der Daily-Soap „Gute Zeiten, Schlechte Zeiten“ ins Schwärmen, während sie durch die Originalschauplätze geführt werden.

Wo kann man sonst schon durch die Kulissen laufen, in denen George Clooney vor nicht allzu langer Zeit seine Regianweisungen für „Monuments Men“ gegeben hat.

In den Ateliers der „Traumwerker“ geben Kunstmaler, Stuckateure, Kostüm- und Maskenbildner einen Einblick in ihre Arbeit und zeigen, wie perfekte Illusionen entstehen.

Wirklich spektakulär wird es dann aber bei den Shows, die täglich angeboten werden. Während es bei „Tiere vor der Kamera“ noch einen beschaulichen Einblick in die Arbeit von Filmtierschulen gibt, reißt es einen bei der Stunt-Show im wahrsten Sinne des Wortes vom Hocker. Bei den Darbietungen der Babelsberger Stunt-Crew dröhnen den Besuchern die Ohren und pochen die Herzen. Allein der 30-minütige Auftritt mit Explosionen, Verfolgungsjagden und atemberaubenden Sprüngen aus 20 Metern Höhe ist den Eintrittspreis wert. Actionkino aus nächster Nähe!

Allerdings ist das nichts für die jüngsten Besucher des Filmparks. Die müssen sich dann mit „Panama – Janosch Traumland“ begnügen. Wo man gemächlich im Boot durch die berühmte Geschichte über den kleinen Tiger und den kleinen Bär auf der Suche nach dem geheimnisvollen Panama gefahren wird. Liebevoll gemacht, aber sicher kein Alleinstellungsmerkmal wie die Shows. Für die kleinen Gäste nicht weniger spannend ist das Traumland des Sandmännchens. Bild für Bild, Kulisse für Kulisse und Figur für Figur kann man hier sehen, wie ein Sandmännchen-Film entsteht.

Nicht in 2D, nicht in 3D, sondern gleich in vier Dimensionen entlockt das Actionkino seinen Gästen den einen oder anderen schrillen Schrei. In einer atemberauben Fahrt rast man auf der chinesiche Mauer entlang. Der Kinostuhl wird hin und her geschüttelt. Und wem das immer noch nicht genug ist, der wird im „Dome of Babelsberg“ auf seine Kosten kommen. Hier können die Kinobesucher sogar aktiv in das Geschehen auf der Leinwand eingreifen – mit kleinen Laserkanonen. Ein riesiges Videospiel in Echtzeit.

Für acht Stunden volles Programm sind die Eintrittspreise völlig gerechtfertigt. Außer für das Essen zu moderaten Preisen – von Pommesbude bis Erlebnisgastronomie in der Ritterburg – fallen kaum Extrakosten an. Wer sich hingegen von professionellen Maskenbildnern ein schaurig-schönes Make-up verpassen lassen möchte oder einmal in historische Filmkostüme schlüpfen mag, muss ein paar Euro extra bezahlen.

Und auch die Wartezeiten an den einzelnen Attraktionen sind zu verschmerzen. Für einen guten Platz muss man bei Hochbetrieb aber schon mal eine halbe Stunde einkalkulieren.