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RatgeberErleuchtung für Biker

Für Motorradfahrer ist es nicht nur in der dunklen Jahreszeit wichtig, dass sie rechtzeitig erkannt werden. Worauf Biker achten müssen.

16.10.2016, 23:01

Essen/München (dpa) l Die schmale Silhouette eines Motorrades und die häufig sportliche Fahrweise einiger Biker macht es Autofahrern sehr schwer, sich auf Zweiräder einzustellen und das Risiko einzuschätzen. Daher müssen Motorradfahrer auch bei Tag mit Licht fahren. „Jeder Motorradfahrer kann selbst etwas für seine Sicherheit tun“, sagt Achim Kuschefski, Leiter des Instituts für Zweiradsicherheit (ifz) in Essen.

Der ADAC hat Hauptscheinwerfer einem Test unterzogen. In der Regel bieten die vom Hersteller eingebauten Beleuchtungsanlagen ausreichend Schutz, so das Ergebnis des Systemvergleichs, bei dem der ADAC ältere Streuscheiben-, aktuelle Freiflächen- und Xenonscheinwerfer sowie moderne LED-Anlagen gegeneinander antreten ließ. Für Ralf Müller-Wiesenfarth vom ADAC bietet die Technik viele neue Möglichkeiten für Motorräder, die ab Werk mit Xenon- oder LED-Beleuchtung ausgestattet sind. Halogen war über Jahre Standard und wird nach und nach von LED- oder Xenon-Licht abgelöst. Die Vorteile sind unübersehbar: LED- und Xenon-Beleuchtung ist weitaus heller und wird daher im Straßenverkehr schneller erkannt. Die moderne Technik kommt mit viel weniger Platz aus, ohne Abstriche bei der Sicherheit in Kauf nehmen zu müssen. LED-Scheinwerfer ab Werk sind inzwischen beispielsweise für Motorräder wie Honda CRF1000L Africa Twin, Ducati Multistrada 1200 und BMW R 1200 GS verfügbar.

Generell legt der ADAC-Experte den Schwerpunkt vor allem auf das „Gesehenwerden“. Zusatzscheinwerfer in allen Facetten können dazu beitragen: „Zusatzscheinwerfer sind in jedem Fall zu empfehlen, sind meist auch eintragungsfrei und können von einem handwerklich begabten Biker selbst eingebaut werden.“ Mit Kosten von weniger als 100 Euro sei dies eine preiswerte Möglichkeit, der eigenen Sicherheit auf die Sprünge zu helfen.

„Vor allem bei umfangreichen Umrüstungen muss jeder Biker der Frage nachgehen, ob auch alle Leuchten korrekt installiert und aus den geforderten Winkeln erkennbar sind“, ergänzt Lars Krause vom Tüv Süd. „Das ist nichts für Bastler und sollte unbedingt einem Fachmann überlassen bleiben.“ Ansonsten drohen Bußgelder bis 50 Euro, und bei einer Kontrolle müsse man sogar damit rechnen, dass die Allgemeine Betriebserlaubnis (ABE) erlöscht. Das gilt auch, wenn zum Beispiel Zusatz-LED-Scheinwerfer nachgerüstet werden sollen. Auch hier locken vermeintliche Schnäppchen schon ab circa 30 Euro. Doch vor dem Einbau muss gecheckt werden, ob eine ABE für den jeweiligen Typ vorliegt. Nur dann erlaubt der Gesetzgeber eine Nachrüstung. Die ergebe durchaus Sinn, sagt Kuschefski: „Mehr Licht bedeutet immer auch mehr Sicherheit. Und LED-Leuchtmittel strahlen einfach heller“. Außerdem benötigten sie weniger Strom.

Kuschefski sieht aber auch eine Zukunft für Xenon-Licht: „Da gibt es bereits hervorragende Systeme, die an Motorrädern auch ohne die bei Autos vorgeschriebene Reinigungsanlage super funktionieren.“ Für die meisten Biker wären laut Kuschefski zusätzliche Begrenzungsleuchten an den Seiten schon eine Verbesserung der Sicherheit. Für den Selbsteinbau gebe es die ab zirka 30 Euro.

Leuchtende Eigenkreationen sind verboten. Nur was vorgeschrieben oder ausdrücklich erlaubt ist, darf das Bike zusätzlich erhellen.