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Volksstimme-Telefonforum zu Tierkrankheiten Schmerzmedikamente für Menschen können Tiere töten

25.06.2008, 05:00

Zahlreiche Fragen zu Krankheiten von Hunden, Katzen und Vögeln beantworteten gestern Tierärzte aus Sachsen-Anhalt in einem Volksstimme-Telefonforum. Uwe Seidenfaden stellte einige Fragen und Antworten zusammen.

Frage : Ich habe einen etwa fünf Jahre alten Hund aus einem Tierheim geholt. Seit kurzem hat er die Angewohnheit, an allen Gegenständen in der Wohnung zu lecken. Was kann ich dagegen tun ?

Antwort : Die Symptome können auf einen Mangel an Spurenelementen hinweisen. Bei einer vollwertigen Ernährung sollten sich die Probleme geben. Sie können sich beim Tierarzt eine Mineralstoffzumischung zum Futter hohlen.

Frage : Mein Mann und ich haben eine Dogge, deren linkes Auge seit Tagen vereitert ist. Wir spülen es mit Fencheltee, aber es wird nicht besser.

Antwort : Möglicherweise hat das Tier einen Fremdkörper im Auge, der eine bakterielle Entzündung begünstigt. Sie sollten unbedingt mit dem Tier zum Tierarzt, weil eine anhaltende Entzündung zu einer Blindheit führen kann.

Frage : Ich habe einen acht Jahre alten Labrador, einen Rüden. Wenn er einen anderen Hund sieht, ist er immer furchtbar erregt und fällt manchmal dabei sogar kurz in Ohnmacht. Woran kann das liegen ?

Antwort : Das könnte ein Hinweis auf einen Herzfehler sein. Die Erregung ist wahrscheinlich nur der Auslöser für das Kollabieren des Tieres.

Frage : Wegen Verdauungsstörungen bin ich mit meinen Zwergkaninchen schon öfter beim Tierarzt gewesen. Was kann ich vorbeugend tun ?

Antwort : Man sollte Kaninchen nicht zu gut füttern. Heu und Wasser reichen eigentlich aus. Wenn das Tier einen Tag einmal nichts frisst, ist das nicht so schlimm. Wenn es länger keine Nahrung zu sich nimmt, müssen Sie mit ihm zum Tierarzt.

Frage : Ich habe Hühner gekauft, die sich in der Nacht einfach nicht auf die Stange im Stall setzen wollen. Nachts finde ich sie immer wieder in einer Ecke hockend. Woran kann das liegen ?

Antwort : Es gibt bestimmte Vogelmilben ( rote Vogelmilbe ), die vorwiegend in der Nacht die Tiere piesacken. Am Tage verkriechen sie sich in Holzritzen. Es kann sein, dass die Milben in der Hühnerstange sitzen und die Tiere deshalb die Stange meiden. Schauen Sie einmal nach, ob Sie Parasiten finden können.

Frage : Kann ich meine Katze mit rohem Putenfleisch und Leber füttern ? Oder besteht die Gefahr der Übertragung von Vogelgrippe ?

Antwort : Rohes Putenfleisch können Sie bedenkenlos füttern. Sie können davon ausgehen, dass im Handel erhältliches Putenfleisch kontrolliert ist und keine Erreger der Vogelgrippe überträgt. Putenfleisch sollte aber nur gelegentlich als Leckerbissen gegeben werden, weil es einen hohen Eisweisgehalt hat. Außerdem stimmt das Kalzium-Phosphor-Verhältnis nicht. Besser geeignet für die regelmäßige Fütterung ist handelsübliches Katzenfutter. Rohe Puten- und Rinderleber können Sie dem Tier geben. Rohes Schweinefleisch ist nicht zu empfehlen, weil dadurch Erreger übertragen werden können, die für den Menschen zwar unschädlich, für Katzen aber gefährlich sein können.

Frage : Unser Kater hat Probleme beim Urinieren. Er muss sehr häufig und setzt dann doch nur geringe Mengen ab.

Antwort : Wenn das Tier häufig die Katzentoilette aufsucht und dabei immer nur kleine Mengen absetzt, eventuell sogar Blut im Urin ist, dann sollten Sie mit dem Tier sofort zum Tierarzt gehen. Die Symptome können die Folge von Harnsteinen sein. Der Arzt kann das durch eine Urinuntersuchung herausfinden. Handelt es sich um Oxalatsteine, ist eine operative Entfernung zu erwägen. Gibt es Hinweise auf Struvitsteine, können diese mit einer Spezialdiät aufgelöst werden.

Frage : Im Schlafkörbchen meiner Katze finde ich in letzter Zeit immer viele Schuppen. Auch im Fell sind Schuppen zu erkennen. Woran kann das liegen ?

Antwort : Normalerweise lecken Katzen sich ihre Hautschuppen bei der Fellpflege einfach ab, so dass sie nicht weiter auffallen. Eine starke Schuppenbildung kann auf eine Hautreizung, z. B. durch Flohbefall, oder auf eine Hauterkrankung hinweisen.

Frage : Was kann man gegen den Befall einer Katze mit Ohrmilben tun ?

Antwort : Ohrmilben sind in der Regel gut mit Tropfen, Spritzen oder Salben zu behandeln.

Frage : Unsere Hündin bekommt Junge. Wann sollten die Welpen erstmals entwurmt werden ?

Antwort : Etwa zehn Tage nach der Geburt sollte erstmals entwurmt werden. Wiederholungen sollten mehrmals bis zum Absetzen erfolgen, danach etwa alle drei Monate.

Frage : Mein Terrier hat Übergewicht und Arthrose. Kann er ein künstliches Gelenk bekommen ?

Antwort : Jeder Tierarzt wird zunächst einmal empfehlen, dass das Tier abnehmen sollte. Sie können es auf Schonkost setzen und für viel Bewegung sorgen. Gegen die Schmerzen kann man mit entzündungslindernden Medikamenten behandeln. Dabei handelt es sich um Mittel, die für Hunde zugelassen sind. Auf keinen Fall sollte man das Tier mit für Menschen zugelassenen Schmerzmitteln wie Paracetamol oder Voltaren behandeln. Daran kann das Tier sogar sterben.

Frage : Ich habe das Gefühl, dass mein Perserkater nicht genug trinkt. Das Wasserschälchen bleibt oft ungenutzt stehen, obwohl ich das Tier vorwiegend mit Trockenfutter füttere.

Antwort : Wenn Katzen nicht genug Flüssigkeit zu sich nehmen, können sich Harnsteine bilden. Kater sind davon häufiger betroffen als Kätzinnen, da die Harnröhre beim Kater länger, schmaler und weniger dehnbar ist. Um die Harnsteinbildung zu vermeiden, sollte neben dem Futternapf immer ein Schälchen mit Wasser stehen. Wenn das Tier das Wasser verschmäht, können Sie es auch mit etwas Katzenmilch oder mit Feuchtfutter versuchen. Wenn das nicht hilft, sollten Sie mit dem Tier einen Tierarzt aufsuchen.

Frage : Wir wollen in diesem Jahr zum ersten Mal mit unserem Cockerspaniel nach Polen reisen. Benötigen wir ein spezielles Impfzeugnis ?

Antwort : Bei Auslandsreisen mit Tieren benötigt man einen EU-Impfausweis. Außerdem müssen die Tiere tätowiert sein oder einen Mikrochip für die Identifizierung tragen. In den meisten Ländern ist ein Tollwut-Impfzeugnis erforderlich. Die Impfung muss im Durchschnitt vier Wochen vor der Abreise erfolgen und darf nicht länger als ein Jahr zurückliegen. Generell wichtig ist, schon mehrere Wochen vor Reisebeginn einen Tierarzt aufzusuchen. Er kann den Gesundheitszustand des Hundes kontrollieren, den Impfschutz überprüfen und ggf. komplettieren sowie eine Reiseapotheke zusammenstellen.