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Volksstimme-Telefonforum " Energetisch Bauen und Sanieren " Antrag auf Förderung für Hausbau immer vor dem Baubeginn stellen

19.07.2007, 04:56

Zwei Stunden lang klingelten am Dienstagmittag die Telefone beim Telefonforum " Energetisch Bauen und Sanieren ". Die Leser fragten nach der richtigen Dämmung, nach neuer Heizung, der Nutzung von Sonnenenergie und immer wieder nach den Fördermöglichkeiten für ihr Eigenheim. Hier eine Auswahl an Fragen und Antworten für all jene, die aufgrund der großen Zahl der Anrufer nicht durchkamen.

Frage : Wo kann ich eigentlich Förderdarlehen für die Modernisierung meines Hauses beantragen ?

Antwort : Wenn Sie beispielsweise ein KfW Förderdarlehen beantragen möchten, gehen Sie zu Ihrer Hausbank. Wichtig ist, dass Sie den entsprechenden Antrag immer vor Beginn der Maßnahmen stellen.

Frage : Ich möchte eine ältere Immobilie erwerben und moderne Heiztechnik installieren. Welche Förderung über die Investitionsbank ist möglich ?

Antwort : Im Zusammenhang mit einem Antrag auf Förderung aus dem Wohneigentumsprogramm des Landes kann es für den Einbau einer neuen Heizung bis zu 5000 Euro Zuschuss von der Investitionbank geben.

Frage : Ich habe ein Haus mit fünf Wohneinheiten. Kann ich einen Antrag auf Förderung aus dem CO-2-Gebäudesanierungspogramm stellen ?

Antwort : Nein. Diese Förderung gibt es nur für Eigentümer von selbstgenutzten oder vermieteten Ein- und Zweifamilienhäusern.

Frage : Wir wohnen in einem denkmalgeschützten Haus mit Fachwerkfassade. Eine Außendämmung kommt nicht infrage. Was können wir machen, um unter diesen Umständen Energie einzusparen ?

Antwort : Eine fachkundige Innendämmung könnte Ihnen weiter helfen. Da Innendämmung grundsätzlich problematisch ist, sollten Sie sich wirklich nur auf einen Bauplaner verlassen, der etwas davon versteht. Denn die Innendämmung sollte hinterlüftet sein.

Frage : Wir wollen unser Dachgeschoss ausbauen. Was muss man dabei beachten ?

Antwort : Es muss luftdicht ausgebaut werden, das heißt, eine entsprechende Wärmedämmung muss so angebracht werden, dass keine Wärmebrücken entstehen können.

Frage : Wir möchten unsere Fenster austauschen. Gibt es dafür Fördermittel ?

Antwort : Ja. Der Austausch der Fenster wird mit einem Darlehen über das KfW-Programm " Wohnraum Modernisieren Standard " gefördert. Der Höchstbetrag pro Wohneinheit liegt bei 100 000 Euro.

Frage : Macht es Sinn, nur die Fenster auszutauschen ?

Antwort : Jede energetische Maßnahme ist erst einmal positiv zu bewerten. Aber wenn Sie wirklich Energie sparen wollen, sollten Sie Ihr Haus als Ganzes betrachten lassen. Die KfW Förderbank vergibt günstige Darlehen für so genannte Maßnahmepakete.

Wenn Sie beispielsweise die Heizungsanlage erneuern, Außenwände dämmen und die Fenster austauschen, fragen Sie bei Ihrer Hausbank nach dem KfW-F örderprogramm CO 2 -Gebäudesanierung. Hier können Sie pro Wohneinheit bis zu 50 000 Euro beantragen. Dieses Darlehen zeichnet sich durch lange Laufzeiten, tilgungsfreie Jahre und günstige Zinsen aus.

Frage : Kann ich mir auch die Montage von Solarkollektoren auf meinem Einfamilienhaus fördern lassen ?

Antwort : Ja. Es gibt derzeit 70 Euro pro Quadratmeter für Solaranlagen bis 40 Quadratmeter Gesamtfläche. Für ein Einfamilienhaus werden rund fünf bis sechs Quadratmeter Solarzellen empfohlen. Das reicht für die Brauchwassererwärmung für einen 3- bis 4-Personen-Haushalt. Dafür würden Sie also etwa 420 Euro Zuschuss erhalten.

Frage : Lohnt sich eine Photovoltaik-Anlage zur Stromerzeugung eigentlich ?

Antwort : Die Investitionen für die Installation einer Photovoltaik-Anlage sind relativ hoch. Man rechnet mit einer durchschnittlichen Amortisationszeit von 12 bis 13 Jahren. Das hängt immer auch von der individuellen Ausgestaltung der geplanten Anlage statt.

Frage : Ich will meine alte Heizungsanlage gegen eine neue austauschen. Was raten Sie mir ?

Antwort : Wenn ein Gasanschluss vorhanden ist, können Sie sich für eine Gasbrennwertanlage entscheiden. Die Ausgabe dafür macht sich sehr schnell bezahlt. Wesentlich höher sind allerdings die Kosten für eine Wärmepumpe, dafür sind Sie aber dann unabhängig von den Gaspreisen. Weitere Heizsysteme sind Holzpelletheizungen, Stückholzheizungen oder Ölbrennwerttechnik.

Frage : Ich habe schon eine neue Heizung und neue Fenster, nun will ich dämmen. Dafür allein gibt es aber keine Förderung. Was tun ?

Antwort : Unbedingt dämmen. Denn selbst wenn Sie keine Förderung bekommen, sparen Sie doch langfristig Energie und damit Geld. Außerdem sollten Sie daran denken, dass ja 2008 der Gebäudeenergie-Pass Pfl icht wird. Falls Sie einmal verkaufen wollen, brauchen Sie den beispielsweise unbedingt.

Frage : Wie finde ich einen kompetenten Energieberater ?

Antwort : Die Bezeichnung Energieberater ist leider nicht geschützt. Deshalb gibt es in dieser Branche etliche auch so genannte schwarze Schafe. Damit Sie nicht hereinfallen, sollten Sie sich über den Landesverband Energieberater Sachsen-Anhalt einen Fachmann ordern.

Frage : Ich möchte die Leistung eines Energieberaters in Anspruch nehmen. Kann ich die Kosten, die für diese Dienstleistung anfallen, gefördert bekommen ?

Antwort : Gefördert wird die Vor-Ort-Energieberatung

durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. In den neuen Bundesländern gibt es für Immobilien, die vor 1989 gebaut worden sind, einen Zuschuss für Ein- und Zweifamilienhäuser von derzeit 175 Euro, für Dreifamilienhäuser 250 Euro. Ihr Gebäudeenergieberater kümmert sich um die Antragstellung. Der Zuschuss wird mit den Kosten für die Energieberatung verrechnet.

Frage : Wir liebäugeln mit einer Wärmepumpenanlage für unser neues Haus. Unter welchen Umständen ist das zu realisieren ?

Antwort : Das Haus muss gut gedämmt sein, und es sollte eine Fußbodenheizung vorgesehen sein. Diese minimalen Voraussetzungen sollten erfüllt sein, damit sich die Sache lohnt.

Frage : Wird die Erweiterung von Wohnraum auch gefördert ?

Antwort : Ja. Wenn die neu geschaffene Wohnfl äche nicht mehr als 20 Prozent – berechnet auf die bereits vorhandene Wohnfläche – beträgt. Dann käme für Sie das Förderprogramm der KfW infrage.

Frage : Als Eigentümer eines älteren Wohnhauses möchte ich jetzt sanieren. Welche Fördermöglichkeit gibt es durch die Investitionsbank ?

Antwort : Sie müssten über Ihre Hausbank ein entsprechendes Förderdarlehen der KfW beantragen. Von der Investitionsbank erhalten Sie dann noch einen Zuschuss bis zu 50 Prozent der Investitionskosten, maximal 5000 Euro.

Frage : Ist der Abriss eines alten Wohnhauses sowie die Schaffung von neuem Wohneigentum mit Landesmitteln förderfähig ?

Antwort : Die Kosten für den Abriss werden nicht gefördert. Jedoch für den Neubau eines Hauses gibt es Mittel aus dem Wohneigentumsprogramm des Landes für junge Familien – bis zu 65 000 Euro zinsgünstiges Darlehen plus 800 Euro Zuschuss pro Jahr für jedes im Haushalt lebende Kind für maximal fünf Jahre. Die Kosten für den Grundstückserwerb werden allerdings vom Land nicht gefördert.

Frage : Mit welcher Förderung kann man rechnen, wenn man sein altes Haus auf Neubau-Niveau bringt ?

Antwort : Da gibt es mit dem CO 2 -Gebäudesanierungsprogramm die Kredit-Variante in Form eines zinsgünstigen Darlehens beziehungsweise die Zuschuss-Variante, wenn die Maßnahme mit eigenem Geld bezahlt werden. Die Zuschuss-Höhe beträgt je nach energetischem Zustand fünf, zehn oder 17, 5 Prozent des Zusagebetrages, maximal 8750 Euro.

Bund : KfW Förderbank www.kfw-foerderbankde. Servicenummer ( 01801 ) 33 55 77 Land : Investitionsbank Sachsen-Anhalt www.ib-sachsen-anhalt.de kostenfreie Hotline : ( 0800 ) 560 08 46 Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle ( BAFA ) www.bafa.de Landesverband Gebäudeenergie-Berater : www.energieberater-lsa.de Gebäudeenergie-Berater www.energieberater.info Telefon : ( 03949 ) 51 07 99 Deutsche Energieagentur : www.dena.de Bundesministerium für Wirtschaft und Energie www. bmwi.de