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Kommunen Zehntausende brauchen einen neuen Ausweis

Ende 1995 wurden die DDR-Personalausweise ungültig. Zwanzig Jahre später brauchen wieder tausende Sachsen-Anhalter neue Papiere.

Von Christian Bark 03.09.2015, 01:01

Magdeburg l Allein in der Landeshauptstadt Magdeburg sind nach Behörden-Angaben bis Anfang August fast 23.000 neue Dokumente an die Bürger ausgegeben worden. Für das gesamte Jahr rechne die Stadt mit bis zu 37.000 Ausweisen. In Halle werden 33.000, in Dessau-Roßlau bis zu 15.000 Ausweise Dokumente neu ausgestellt.

„Angesichts der angespannten Personalsituation in den Bürgerbüros ist das eine große Herausforderung“, sagt Magdeburgs Stadtsprecherin Kerstin Kinszorra. „Derzeit bitten wir um eine Terminreservierung von bis zu sieben Wochen vor Ablauf der Gültigkeit der Ausweises, da die Ausfertigungszeit in der Bundesdruckerei von zwei bis drei Wochen mit eingerechnet werden muss.“

Ähnliches ist aus Dessau-Roßlau zu hören. „Die gegenüber dem alten Ausweis verlängerten Bearbeitungszeiten, die Personalsituation und die hohe Zahl der Ausweisanträge führen teilweise zu sehr langen Wartezeiten“, informiert eine Stadtsprecherin.

„Leider wird unsere Terminvergabe von den Bürgern nicht gut angenommen. Die Bürger werden immer wieder darauf hingewiesen, nutzen sie aber größtenteils nicht“, klagt eine Stadtsprecherin in Halberstadt. Hier müssten rund 8.000 Bürger einen neuen Ausweis bekommen, doppelt so viele wie 2014.

Entspannter sieht man das in Halle. Hier sei man auf die starke Nachfrage eingestellt gewesen, wie es aus dem Rathaus heißt. In Burg, wo 2015 über 4.000 Bürger einen neuen Ausweis erhalten, wurde aufgrund langer Wartezeiten schon im vergangenen Jahr ein weiterer Sachbearbeiter für die Antragaufnahme abgestellt. Zudem können dort Termine im Internet gebucht werden, was das Nummernziehen erübrigt.

Wer über 24 Jahre alt ist, muss für den neuen Ausweis 28,80 Euro bezahlen, das deckt in den meisten Fällen jedoch nicht den Aufwand. „Die Kosten der Beantragung sind höher als die Einnahmen“, sagt Stendals Stadtsprecher Klaus Ortmann, wo in diesem Jahr über 5.500 neue Dokumente ausgestellt werden.