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Sonntagsfrage 53 Prozent mit Haseloff zufrieden

Wäre am nächsten Sonntag Landtagswahl, bekäme Sachsen-Anhalt wohl eine Fortsetzung der Großen Koalition.

14.09.2015, 04:00

Magdeburg (vs/he) l Große Unterstützung für ein schwarz-rotes Bündnis zeigt eine repräsentative Umfrage von infratest-dimap im Auftrag des Mitteldeutschen Rundfunks. In der Sonntagsfrage liegt die CDU mit 34 Prozent klar vorn, verliert allerdings fünf Prozentpunkte gegenüber der Umfrage vor zwei Jahren.

Die Linke gewinnt hinzu und kommt gegenwärtig auf 26 Prozent. Dahinter folgt die SPD mit 21 Prozent. Auch Grüne (7 Prozent) und AfD (5 Prozent) können bei der Landtagswahl im kommenden März auf einen Einzug in den Landtag rechnen. Die NPD würde mit drei Prozent ebenso wie alle anderen Parteien an der Fünf-Prozent-Hürde scheitern.

Die gegenwärtige Koalition aus CDU und SPD bleibt für viele Wähler die bevorzugte Konstellation. 45 Prozent vertraten die Ansicht, dass Schwarz-Rot gut oder sehr gut für Sachsen-Anhalt sei. Geringer ist der Zuspruch für Rot-Rot (38 Prozent) und Rot-Rot-Grün (37 Prozent).

Trotz dieser Ergebnisse fällt das Urteil über die gegenwärtige Koalition eher kritisch aus. Die Hälfte der Wähler ist mit der Arbeit der CDU-SPD-Regierung unter Ministerpräsident Reiner Haseloff unzufrieden. Auch 44 Prozent der SPD-Anhänger äußern sich so. Im Vergleich zu anderen Bundesländern hat die Landesregierung damit eine besonders niedrige Zustimmungsrate.

Bei der Politikerzufriedenheit kann Haseloff punkten. 53 Prozent sind mit seiner Arbeit zufrieden. Nach einer Forsa-Umfrage hatte er noch im Juli im Vergleich aller Ministerpräsidenten mit 38 Prozent an letzter Stelle gelegen. Spitzenreiter war Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz (SPD) mit 68 Prozent. In Sachsen-Anhalt folgen auf Haseloff mit deutlichem Abstand SPD-Spitzenkandidatin Katrin Budde (32 Prozent) sowie Linken-Herausforderer Wulf Gallert (28 Prozent).

Bei einer Direktwahl des Ministerpräsidenten würde Haseloff klar gewinnen. Nach Ansicht der Meinungsforscher liegt das vor allem daran, dass Haseloff der mit Abstand bekannteste Politiker im Land ist. Budde und Gallert sind jedem zweiten Wähler unbekannt. Die grüne Spitzenkandidatin Claudia Dalbert kommt sogar nur auf einen Bekanntheitswert von 24 Prozent.

Jeder zweite Wähler in Sachsen-Anhalt sieht die gegenwärtigen Flüchtlingszahlen mit Sorge. 52 Prozent der Befragten stimmten der Aussage zu: „Es macht mir Angst, dass so viele Flüchtlinge zu uns kommen.“ Die Furcht vor steigenden Flüchtlingszahlen ist damit in Sachsen-Anhalt stärker ausgeprägt als in Ostdeutschland insgesamt. 37 Prozent der Sachsen-Anhalter sprachen sich eher gegen die Aufnahme weiterer Asylsuchender aus. Die Hälfte der Befragten erklärte sich bereit, vor Ort etwas für Flüchtlinge zu tun.

Für die Studie von infratest-dimap wurden in der vergangenen Woche 1000 Wähler in Sachsen-Anhalt befragt.