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Ministerposten Die meisten Plätze sind schon besetzt

Wer könnte nach der Landtagswahl was werden? Schon jetzt brodelt die Gerüchteküche.

Von Michael Bock 20.01.2016, 00:01

Magdeburg l Knapp zwei Monate vor der Wahl wird hinter den Kulissen geflüstert und gewispert. Spekulationen blühen. Sollte es erneut zu Schwarz-Rot kommen, bliebe – aktuelle Umfragen zugrundegelegt – Reiner Haseloff (CDU) Ministerpräsident.

Die SPD liebäugelt mit vier Ministerien. Da wäre zum einen das Sozialressort. Als erste Anwärterin fürs Ministeramt gilt Petra Grimm-Benne. Die Juristin ist eine enge Vertraute von SPD-Spitzenkandidatin Katrin Budde. Die 53-Jährige ist derzeit parlamentarische Geschäftsführerin. Sie würde Norbert Bischoff beerben. Der parteiübergreifend anerkannte Politiker will zwar Minister bleiben, doch der 65-Jährige gilt parteiintern als „Auslaufmodell“.

Geht es nach der SPD, dürfte Angela Kolb-Janssen (52) das Ministerium für Justiz und Gleichstellung behalten. Die Sozialdemokraten wollen zudem weiter den Finanzminister stellen. Nach dem angekündigten Rückzug von Jens Bullerjahn laufen sich zwei Kandidaten warm: Finanzstaatssekretär Jörg Felgner, ruhig und ausgleichend. Außerdem Fraktionsvize und Ex-Innenstaatssekretär Rüdiger Erben: quirlig, polarisierend, Wadenbeißer.

Sollte das Finanzressort der CDU zufallen, würde Staatssekretär Michael Richter zu den ersten Anwärtern gehören.

Katrin Budde drängt es ins Wirtschaftsministerium. Bereits 2001/2002 war sie dort Ministerin. Denkbar ist, dass dem Wirtschaftsressort der Bereich Arbeit zugeordnet und dafür die Wissenschaft bei Kultus angesiedelt wird. Derzeit ist die 50-Jährige Vorsitzende der SPD-Fraktion. Für den Fall, dass Felgner nicht Minister werden sollte, ist der 43-Jährige als Budde-Nachfolger im Gespräch.

Ob die SPD tatsächlich vier Ministerien bekommen würde, ist nach den derzeitigen Umfragewerten allerdings recht fraglich. Die SPD käme auf 19 Prozent, die CDU auf 33 Prozent.

Bei Schwarz-Rot gelten in der CDU drei amtierende Minister als gesetzt: Holger Stahlknecht (Innen), kantig, ambitioniert, Macher-Image, Landes-Vize. Thomas Webel (Verkehr), bodenständig, gewieft, Parteichef. Und: Hermann Onko Aeikens (Umwelt, Landwirtschaft). Der 64-Jährige gilt als besonnen, pragmatisch, ausgleichend.

Im Visier hat die Union zudem das (noch) SPD-geführte Kultusministerium. Doch Amtsinhaber Stephan Dorgerloh werden so gut wie keine Chancen eingeräumt, im Amt zu bleiben. Neuer Minister möchte CDU-Fraktionschef André Schröder werden. Der 46-Jährige hat sich in den zurückliegenden Jahren zunehmend profiliert und zudem Verwaltungserfahrung. 2008 bis 2011 war er Verkehrs- Staatssekretär. Käme es zum Wechsel Schröders in ein Ministeramt, wäre der parlamentarische Geschäftsführer Siegfried Borgwardt Kandidat für den Fraktionsvorsitz. Dessen Posten wiederum könnte Marco Tullner, derzeit Wirtschaftstaatssekretär, übernehmen.

Europaminister Rainer Robra, seit 2002 Chef der Staatskanzlei, wird wohl nach der Wahl aufhören. Der 64-jährige Jurist ist die „graue Eminenz“, er hat geschickt die Fäden im Hintergrund gezogen. Für seine Nachfolge werden zwei Namen gehandelt. Michael Richter, der auch für das Finanzressort im Gespräch ist. Zudem Tamara Zieschang (45), entscheidungs- und durchsetzungsstark, bienenfleißig. Die Juristin ist derzeit Wirtschafts-Staatssekretärin.

Als neue Landtagspräsidentin wird Gabriele Brakebusch (CDU) gehandelt.

 

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