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Pilgerreise Sachsen-Anhalter wollen zum Papst fahren

Im Herbst wollen 1000 Menschen auf Pilgerfahrt nach Rom gehen. Auch viele Sachsen-Anhalter sind dabei.

Von Karsten Wiedener 14.04.2016, 23:01

Magdeburg (epd) l Die Kirchen in Sachsen-Anhalt planen für Oktober eine ökumenische Rom-Reise unter dem Motto „Mit Luther zum Papst“ mit fast 1000 Teilnehmern. Bislang liegen mehr als 800 Anmeldungen aus neun Bundesländern sowie Polen, Tschechien und den Niederlanden vor, erklärten die Organisatoren am Mittwoch in Magdeburg. Sie äußerten sich zuversichtlich, mit Blick auf die 95 Thesen Martin Luthers (1483-1546) bis zum Start eine Teilnehmerzahl von 950 zu erreichen. Anlass ist das 500. Reformationsjubiläum 2017.

Die Reise führt mit Bussen vom 9. bis 16. Oktober nach Rom. Abfahrtsorte sind unter anderem Magdeburg, Wittenberg, Erfurt und Bocholt. Die Busse treffen sich zunächst bei München zu einer ersten Pilgerstation. Von dort aus geht es weiter in Richtung Rom. Dort sind die Teilnehmer auf einem Campingplatz untergebracht. Angemeldet haben sich Kinder, Jugendliche und Senioren aller Konfessionen sowie Gemeindegruppen.

Federführend bei der Fahrt sind die Jugendstellen des katholischen Bistums Magdeburg, der Evangelischen Landeskirche Anhalts und der Evangelischen Kirche in Mitteldeutschland (EKM). Schirmherrin ist die deutsche Vatikan-Botschafterin Annette Schavan. Es gehe vor allem darum, „dass wir nicht ausgrenzen, sondern einschließen“, sagte der Diözesanjugendseelsorger im Bistum Magdeburg, Christoph Tekaath. Die Teilnehmer sollen „voneinander lernen“ und sich über ihr Verständnis von Ökumene austauschen. Zudem würden bereits jetzt online „95 Thesen zur Ökumene“ gesammelt.

Bei der Fahrt handele es sich um das deutschlandweit größte basisorientierte ökumenische Projekt zum Reformationsjubiläum, betonte der Landesjugendpfarrer der EKM, Peter Herrfurth. Als Erkennungszeichen erhalten die Teilnehmer Pilgerschals. Sie wurden in einer Auflage von 2000 Stück in Indien aus fair gehandelter Bio-Baumwolle produziert.

Geplant sind in Rom unter anderem Gottesdienste sowie ein ökumenischer Pilgerweg durch die italienische Hauptstadt. Auf dem Programm steht auch eine Begegnung mit Papst Franziskus, bei der ein Pilgerschal übereicht sowie die neuen Thesen vorgestellt werden sollen.

Die Kosten betragen für Jugendliche 380 Euro. Erwachsenen ist es freigestellt, mehr zu bezahlen. Mit dem zusätzlichen Geld soll ein Fonds für sozial benachteiligte junge Leute gebildet werden, die Interesse an der Reise haben, aber die Kosten nicht aufbringen können.