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TV-Show Ein Harzer im "Voice"-Halbfinale

Flo Unger aus Thale gehört zu den zwölf Halbfinalisten von „The Voice of Germany“. Die Volksstimme sprach mit ihm.

Von Sandra Reulecke 11.12.2016, 02:00

Thale l Am Sonntag muss Flo Unger bei „The Voice of Germany“ im Halbfinale antreten. Wie es ihm bisher erging w er alle bei der Castingshow erlebt hat, verrät er im Interview.

Herzlichen Glückwunsch zum Einzug ins Halbfinale - zu sehen am Sonntag um 20.15 Uhr auf Sat.1. Das war eine richtige Zitterpartie: Zehn Teilnehmer singen um nur drei Plätze. Wie hast Du es erlebt?

Flo Unger: Es war sehr nervenaufreibend, manchmal dachte ich, dass ich gleich einen Herzinfarkt kriege. Jeder, der singt, denkt an „Das war es“, weil alle so gut sind. Aber es hat ja zum Glück gereicht, dafür bin ich sehr dankbar.

Mit wem hast Du Dir die Sendung angesehen?

Wir proben derzeit in Berlin. Die letzte Probe war um 20.30 Uhr zu Ende und dann haben wir Teilnehmer gemeinsam die Sendung im Aufenthaltsraum geschaut. Es ist seltsam, sich im Fernsehen zu sehen, irgendwie befremdlich. Aber trotzdem schön.

Du hast „Männer weinen nicht“ von Adesse feat. Sido gesungen. Wann hast Du zum letzten Mal geweint?

Gute Frage. Das müsste gewesen sein, als meine letzte Beziehung auseinanderging.

Männer weinen also doch?

Auf jeden Fall. Das ist ja auch die Message des Songs, der Titel ist ironisch gemeint. Männer dürfen definitiv Gefühle zeigen und schwach sein.

Darfst Du schon verraten, was Du im Halbfinale singst und wer sucht diesen Titel aus?

Ja, es wird „Hand in Hand“ von Julian le Play sein. Den Titel habe ich gemeinsam mit meinem Gesangscoach ausgewählt. Das Lied passt zu mir, weil es Ecken und Kanten hat. Ich kann es authentisch rüberbringen, das ist wichtiger, als dass der Song bekannt ist.

In der Sendung am Donnerstag wurde angekündigt, dass Ihr in den kommenden Sendungen gemeinsam mit Euren Coaches auf der Bühne stehen werdet. Was singst Du mit Samu Haber?

Für einen gemeinsamen Auftritt muss ich im Finale stehen. Was Samu und ich singen, wenn ich wirklich weiterkommen sollte, darf ich noch nicht verraten. Nur so viel: Es wird ein deutscher Titel sein.

Wie ist Samu Haber privat?

Sehr, sehr cool, witzig und entspannt. Wir können mit ihm über alles reden und er gibt uns viele Tipps. Er ebnet uns den Weg ins Halbfinale.

Hat er Ratschläge gegen das Lampenfieber vor dem Halbfinale?

Eigentlich ist Lampenfieber vor einer Show sogar gut. Samu rät uns, einfach wir selbst zu sein und authentisch zu bleiben. Wer auf der Bühne etwas vorspielt, wirkt nicht authentisch und das können wir uns im Halbfinale nicht leisten.

Wer begleitet Dich in den Live-Sendungen?

Auf jeden Fall meine Eltern und mein Bruder, der mich überredet hat, mich überhaupt zu bewerben. Er ist gerade zum zweiten Mal Vater geworden und hatte schon befürchtet, nicht zur Sendung kommen zu können, weil er im Kreißsaal steht. Außerdem kommen meine Tante und ihr Lebensgefährte und Freunde. 12, 13 Leute sind es insgesamt.

Was hält Dein Umfeld überhaupt davon, dass Du bei der Sendung mitmachst?

Meine Eltern waren am Anfang skeptisch, aber jetzt sind alle völlig aus dem Häuschen. Sie wussten zwar, dass ich Talent habe, aber niemand hat damit gerechnet, dass ich so weit komme, auch ich nicht. Und sie sind richtig stolz. Sie können noch gar nicht fassen, dass ich im Fernsehen zu sehen bin.

Wirst Du auf der Straße schon von Fans erkannt?

In der letzten Zeit bin ich wenig unterwegs. Die Tage sind vollgestopft mit Terminen, Proben und Interviews und abends falle ich nur noch ins Bett. Aber vor ein paar Wochen war ich mit Freunden auf dem Weihnachtsmarkt in Quedlinburg. Da haben sich schon einige Leute umgedreht, getuschelt und auf mich gezeigt. Ich habe das gar nicht so mitbekommen, aber meine Freunde. Das ist schon seltsam, ich bin doch nur ein ganz normaler Typ, der Musik machen möchte.

Du schreibst auch eigene Songs. Kann man sie schon irgendwo hören?

Ja, am Freitag habe ich meine erste Single veröffentlicht. Sie heißt „Allein zu zweit“. Man kann das Video im Internet sehen, zum Beispiel bei Clipfish, und die Single ist als Download erhältlich. Das ist echt eine große Sache für mich, ein seltsames, aber tolles Gefühl.

Wie geht es nach „The Voice of Germany“ für Dich weiter?

Ich denke, nach der Sendung wird alles erst einmal abebben. Das öffentliche Interesse wird sicher nachlassen. Jetzt kümmert sich ständig jemand um mich und ich bin oft im Fernsehen zu sehen. Auch das wird weniger. Aber ich werde auf jeden Fall weiter Musik machen und hart arbeiten, um irgendwann Erfolg zu haben.

Eigentlich wolltest Du ja mal Schüler unterrichten ...

Meine Pläne haben sich durch die Teilnahme bei „The Voice of Germany“ gewandelt. Lehrer zu werden ist nur noch Plan B, wenn das mit der Musik nichts werden sollte.