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PilotprojektPolizei plant Dauerblitzer auf der A2

Die ersten landeseigenen Blitzer sind 2017 auf der A 2 geplant. Einnahmen bis zu 1,8 Millionen Euro im halben Jahr werden erwartet.

Von Matthias Fricke 21.01.2017, 00:01

Magdeburg l Stationäre Blitzer auf der Autobahn 2 kennen Sachsen-Anhalts Autofahrer bisher nur aus dem Nachbarland Niedersachsen. Dort betreiben Kommunen gleich mehrere Blitzer unter anderem bei Braunschweig und Peine.

Jetzt will auch das Land Sachsen-Anhalt nachziehen und zwei eigene Anlagen ab Juli nächsten Jahres anschaffen. Das erklärte am Freitag Innenministeriumssprecher Christian Fischer auf Nachfrage. Die konkreten Standorte sollen auf den 80 Kilometern Strecke zwischen Marienborn und Ziesar noch ermittelt werden.

Da in Sachsen-Anhalt auf der A 2 durchgängig mit den elektronischen Verkehrsbeeinflussungsanlagen (Schilderbrücken) das Tempo geregelt wird, sei eine mobile Überwachung nicht möglich. Fischer: „Die geplanten Anlagen werden deshalb in der Lage sein, die jeweils über die elektronischen Schilder angeordneten Höchstgeschwindigkeiten zu überwachen.“ Die Blitzer sollen zudem alle sechs Fahrspuren gleichzeitig kontrollieren können. Auch Motorräder werden mit den modernen Geräten erfasst und fotografiert. Das Pilotprojekt soll zunächst zwei Jahre lang laufen.

In diesem Jahr rechnet das Innenministerium mit einem Mehraufwand von 210.000 Euro. Da täglich rund 74.000 Fahrzeuge über die A 2 rollen, schätzt das Innenministerium die Einnahmen im gleichen Zeitraum auf bis zu 1,8 Millionen Euro. Zum Vergleich: Der bekannteste A2-Blitzer am Bielefelder Berg in Nordrhein-Westfalen sorgt jährlich für mehr als 110.000 Fotos und Einnahmen und spült damit sechs bis sieben Millionen Euro auf der Tempo-100-Strecke in die dortige Stadtkasse.

Sollte es tatsächlich zu einem so hohen Aufkommen von auszuwertenden Bildern kommen, müsste auch die Zentrale Bußgeldstelle in Magdeburg um Personal aufgestockt werden. Dort werten zurzeit vier Mitarbeiter die jährlich etwa 230.000 Blitzerfotos der Polizei aus den mobilen Geräten aus. Fischer: „Die Zentrale Bußgeldstelle wird in diesem Jahr mit zusätzlichen Dienstposten ausgestattet.“ Wie viele Mitarbeiter es sein werden, dazu sagt er aber nichts. Dies werde sich aber nach dem Aufkommen der Überschreitungen richten.

Für die Polizei ist dies die erste stationäre Blitzeranlage überhaupt. Bisher verfügte das Land nur über mobile Anlagen zur Geschwindigkeitsmessung.

Mehrere Kommunen haben sich hingegen bereits stationäre Anlagen angeschafft. Insgesamt sind es 14 im Land. Im mittleren und nördlichen Sachsen-Anhalt stehen diese Säulen auf der Bundesstraße 189 in Erxleben (Osterburg) und in Buchholz (Stendal) sowie in Staßfurt im Salzlandkreis.