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Turm-SturzJunge ist über den Berg

Nach seinem Sturz vom Bismarckturm in Ballenstedt ist ein Elfjähriger außer Lebensgefahr.

24.04.2017, 19:30

Ballenstedt (es/dl/vs) l Der Elfjährige, der am Sonntagmittag in der Vorharzstadt Ballenstedt von einem knapp 15 Meter hohen Turm gestürzt ist, hatte offenbar jede Menge Schutzengel. Laut Volksstimme-Informationen ist er inzwischen außer Lebensgefahr. Zudem wird er „vermutlich wiederhergestellt werden“, hieß es.

Das Kind war am Sonntagmittag im Ortsteil Opperode vom Bismarck-Turm gestürzt. Bei dem Fall aus knapp 15 Metern Höhe zog er sich lebensgefährliche Verletzungen zu, sodass er mit einem Rettungshubschrauber ins Uniklinikum Halle geflogen werden musste. Wie genau es zu dem Unglück kam, ist unklar. Ein Sprecher der Polizei in Halberstadt teilte der Volksstimme allerdings am Montag mit, dass das Kind Fotos machen wollte. Bekannt ist auch, dass es allein unterwegs war.

Der Turm ist frei zugänglich. Die Aussichtsplattform umgibt jedoch durchgängig ein Metallgeländer, das für einen Erwachsenen etwa in Brusthöhe endet. Der Ballenstedter Bürgermeister Michael Knoppik (CDU) erklärte: „Der Turm ist aus unserer Sicht nach allen Vorschriften gesichert.“

Für den Jungen war es großes Glück, dass er nicht auf die Betontreppe des Turms stürzte, sondern auf den Rasen daneben. Von dort aus konnte er nach dem Sturz noch mit dem Handy seinen Vater verständigen.

Bismarcktürme wurden zu Ehren des einstigen preußischen Ministerpräsidenten und ersten deutschen Reichskanzlers Otto Fürst von Bismarck errichtet. Deutschlandweit gibt es heute noch rund 150 Stück, in Sachsen-Anhalt stehen 15 davon. Ob die Türme frei zugänglich sind oder nicht, wird unterschiedlich gehandhabt.

In Calbe im Salzlandkreis etwa, wo das höchste Exemplar des Landes steht (30 Meter), kann der Bau nur mit einem Wärter erklommen werden. Auch auf den Halberstädter Bismarckturm kommt ohne Aufsicht niemand hinauf. Ähnlich verhält es sich in Salzwedel: Dort ist der Turm nur zu bestimmten Gelegenheiten, etwa am Tag des offenen Denkmals zugänglich. Dann gibt es auch eine Aufsicht. Ansonsten hat man ihn mit einem Zaun gesichert. In Niederndodeleben (Börde) ist der Bau hingegen frei zugänglich. Durch eine hohe Balkonbrüstung kann man jedoch nicht einfach so überkippen.

Ein Unglück wie in Ballenstedt gab es auf diesen Bismarcktürmen in den vergangenen Jahren nicht.