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AfD-Querelen Weiterer Direktkandidat ausgetauscht

Nach der Wahlwiederholung in Gommern steht fest: Andreas Kühn tritt statt Wolfgang Rehfeld bei der Bundestagswahl für die AfD an.

28.05.2017, 14:05

Gommern (dpa) l Vier Monate vor der Bundestagswahl hat Sachsen-Anhalts AfD nach internen Streitigkeiten einen weiteren Direktkandidaten ausgetauscht. Im Wahlkreis von Börde und Jerichower Land tritt Ende September der Versicherungsfachmann Andreas Kühn für die AfD an, wie Parteichef André Poggenburg am Sonntag sagte. Kühn sei am Sonnabend bei der Wahlwiederholung in Gommern mit großer Mehrheit der rund 40 Stimmberechtigten gewählt worden.

Die Kreisverbände hatten im Dezember 2016 Wolfgang Rehfeld als Direktkandidaten aufgestellt. Der Landesvorstand wirft Rehfeld ebenso wie weiteren Mitgliedern und Funktionären vor, in einer gemeinsamen Chatgruppe den Umsturz des Vorstands geplant zu haben. Die Gruppe war aufgeflogen. Poggenburg schätzte die Zahl der maßgeblichen Kritiker auf 25 Mitglieder. Diese Aktion habe das Ansehen der Partei geschädigt, sagte er. Daher habe sich der Vorstand für Ordnungsmaßnahmen entschieden und lasse in Wahlkreisen, in denen "Umstürzler" nominiert wurden, neu wählen.

Wegen des gleichen Vorwurfs hatte die AfD zuvor bereits den Harzer Direktkandidaten Armin Friese abgewählt und durch Ronald Bischoff ersetzt. Friese sagte, er wolle sich vor dem Bundesschiedsgericht gegen die erneute Wahl wehren. Im Kreis Anhalt-Bitterfeld soll der gescheiterte AfD-Oberbürgermeisterkandidat für Bitterfeld-Wolfen, Kay-Uwe Ziegler, ausgetauscht werden.

Der nun neu gewählte Direktkandidat Andreas Kühn war zuvor im März beim Rennen um den Spitzenkandidaten-Posten für die Bundestagswahl angetreten. Bei dem Listenparteitag unterlag er dann aber gegen Martin Reichardt. Beide Männer sind bisher vergleichsweise unbekannt.