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Bildungsminister Land wird Schulbau unterstützen

Die Schülerzahlen in Sachsen-Anhalt sollen stark steigen, doch Bildungsminister Marco Tullner sagt, das Land ist gut vorbereitet.

Von Steffen Honig 13.07.2017, 01:01

Sachsen-Anhalts eigene Berechnungen haben ergeben, dass bis 2030 im Schnitt 650 Lehrer pro Jahr eingestellt werden müssen, um den Unterricht zu gewährleisten. Wirft die Bertelsmann-Studie diese Berechnungen über den Haufen?

Marco Tullner: Nein, die Studie stützt unsere landesspezifischen Prognosen hinsichtlich des Lehrkräftebedarfs und der Entwicklungen der Schülerzahlen. In beiden Prognosen ist erkennbar, dass die Schülerzahlen entgegen frühere Annahmen bis zum Jahr 2025 nicht sinken werden. Erst in den Folgejahren sinken die Zahlen leicht ab.

Lehrer ist nicht gleich Lehrer. In welchen Fächern ist der Bedarf an neuen Pädagogen am größten?

Die Expertenkommission Lehrkräftebedarfe hat erstmals solide Bedarfsprognosen für das Land bis zum Jahr 2030 vorgelegt. Bis zum Ende des Jahres werden regionalisierte und fachspezifische Bedarfsprognosen vorliegen. Schon heute ist aber absehbar, dass der Bedarf in den naturwissenschaftlichen Fächern stärker ausgeprägt sein wird als in anderen Bereichen.

Durch Zuzug und höhere Geburtenzahl werden 2025 laut Prognose 180.000 Schüler Sachsen-Anhalts allgemeinbildende Schulen besuchen, eine Steigerung von 21.000 Mädchen und Jungen gegenüber früheren Annahmen. Was muss dafür an neuen räumlichen Kapazitäten geschaffen werden?

Für die räumlichen Kapazitäten sind die Schulträger in der Verantwortung. Natürlich wird das Land auch in Zukunft über Schulbauprogramme die Kommunen bei der Instandsetzung der Gebäude unterstützen. Voraussichtlich ab Ende des Jahres werden im Land für die kommenden Jahre 116 Millionen Euro Bundesmittel dafür zur Verfügung stehen.

Im Flächenland Sachsen-Anhalt ist der Gegensatz zwischen größeren Städten und dünn besiedelten ländlichen Regionen evident. Wie verteilt sich der Investitionsbedarf?

Dazu gibt es keine spezifischen Kriterien. Sowohl in den Städten als auch in den ländlichen Gebieten gibt es entsprechende Bedarfe. Viele Kommunen haben in den letzten Jahren auch mit Unterstützung des Landes bereits viele Sanierungsmaßnahmen durchführen können.

Können sich kleinere Gemeinden Hoffnung machen, dass die Schule dauerhaft im Dorf bleibt?

Ich habe mehrfach betont, die Mindestschülerzahlen für kleine Grundschulen nicht zu erhöhen und damit weitere Schließungen zu vermeiden. Im Koalitionsvertrag ist darüber hinaus festgeschrieben, mit dem Schulverbund auch kleine Standorte dauerhaft zu sichern. Das Bildungsministerium wird mit der kommenden Schulgesetznovelle eine entsprechende Regelung vorschlagen.