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Alkoholmissbrauch Immer mehr Jugendliche trinken sich ins Koma

Trinken bis zum Exzess: Die Zahl der jugendlichen Komatrinker ist in Sachsen-Anhalt zuletzt gestiegen.

24.11.2016, 10:04

Magdeburg (dpa) l Die Krankenhäuser in Sachsen-Anhalt haben erneut mehr Kinder und Jugendliche mit Alkoholvergiftung behandelt. Die Zahl der jungen sogenannten Rauschtrinker stieg im vergangenen Jahr auf fast 500, wie die Krankenkasse DAK-Gesundheit mitteilte. Das seien knapp sechs Prozent mehr als im Vorjahr. Die Kasse beruft sich auf Zahlen des Statistischen Landesamts. 2014 war vor allem die Zahl der Jungen gestiegen, die mit Alkoholvergiftung in die Klinik kamen. Viele junge Menschen überschätzten sich und glaubten, Alkohol gehöre zum Feiern dazu, erklärte die Landesschefin der DAK-Gesundheit, Steffi Steinicke. Frühe Alkoholprävention sei daher unverzichtbar.

In der Altersgruppe der 10- bis 14-Jährigen sei die Zahl der Komatrinker hingegen gegen den Trend gesunken. Demnach mussten 83 Kinder wegen des Alkoholmissbrauchs ärztlich behandelt werden. 2014 waren es noch zehn mehr. Damals hatte die Krankenkasse allerdings auch einen besonders starken Anstieg der Fälle in dieser Altersgruppe um knapp ein Fünftel registriert.

Die DAK-Gesundheit ruft seit 2010 jährlich zur Kampagne "Bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen" auf, um auf die Gefahren von Alkoholkonsum hinzuweisen. Bundesweit hätten sich seitdem mehr als 80 000 Kinder und Jugendliche an den Aktionen beteiligt, teilte die Kasse weiter mit. Bei dem Wettbewerb küren die Organisatoren Plakate mit kreativen Botschaften gegen das Rauschtrinken.

In Sachsen-Anhalt waren in diesem Jahr demnach knapp 400 Schülerinnen und Schüler dabei. Den Landessieg sicherten sich Achtklässler aus der Ganztagsschule Zoberberg in Dessau-Roßlau. Die nächste Kampagne an den Schulen startet am 1. Februar 2017.