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Archäologie Steinzeit-Gräber bei Cörmigk entdeckt

Beim Bau einer Wasserleitung wurden im Salzlandkreis 4500 Jahre alte Steinkistengräber gefunden. Sie stammen von der Glockenbecherkultur.

03.05.2017, 16:04

Cörmigk (dpa) l Rund 4500 Jahre alte Steinkistengräber sind vor dem Neubau einer Fernwasserleitung bei Cörmigk (Salzlandkreis) entdeckt worden. Sie stammen aus der Jungsteinzeit. "Diese Gräber wurden in zwei Reihen bewusst als Bestattungsfeld angelegt, das ist das Besondere", sagte Projektleiterin Susanne Friederich am Mittwoch. "Während eine Reihe noch gut erhalten ist, wurde die zweite Reihe aufgrund landwirtschaftlicher Nutzung untergepflügt und ist nur noch in Umrissen erkennbar."

Alle sechs Gräber haben eine Nord-Süd-Ausrichtung und etwa die gleichen Ausmaße von einem Meter bis 1,30 Meter Länge und 60 bis 80 Zentimetern Breite.   Drei Gräber sind als Steinkisten aus sorgfältig gesetzten flachen Steinplatten angelegt worden. In allen Ruhestätten fanden die Archäologen ein bis zwei Keramikgefäße als Beigaben. Es handele sich um Becher, deren Form umgedreht an eine Glocke erinnere. Deshalb werde diese Epoche Glockenbecherkultur genannt, sagte Friederich.

Zudem seien in zwei Gräbern menschliche Knochen erhalten geblieben. Eines der Skelette sei in Hockerlage auf seiner linken Körperseite, mit dem Kopf im Norden und Blick nach Osten gefunden worden. Dies sei in der Glockenbecherkultur die typische Bestattungshaltung für einen Mann gewesen.