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Arena Schierke Rückzahlung nur ein Missverständnis?

Für die Schierker Feuerstein-Arena gibt es noch keine Schlussrechnung. Das ist jedoch wichtig, wenn Fördermittel beantragt werden.

13.02.2018, 23:01

Wernigerode/Halle l Ein Missverständnis hat in Wernigerode eine hohe Rückzahlungsforderung von Fördermitteln ausgelöst. Bei einer Prüfung im Landesverwaltungsamt in Halle war unter anderem aufgefallen, dass es für die Schierker Feuerstein-Arena noch keine Schlussrechnung für das Millionen-Projekt gibt – ein wichtiges Kriterium, wenn Fördermittel im Spiel sind. Deshalb forderte das Verwaltungsamt zum Jahresende 2017 rund eine halbe Million Euro bereits gezahlter Fördermittel für den Bau der Arena zurück.

Was in der halleschen Behörde aber offenbar nicht bekannt war: Die Arbeiten an der bereits im Dezember eröffneten Eis-Arena sind noch nicht abgeschlossen. Es sind etliche Restarbeiten zu erledigen. So müssen noch Freitreppen gebaut und Fassaden verkleidet werden. Ein Schneefang muss noch an die Dachkonstruktion, und auch an der Kühlanlage sind Nachbesserungen nötig. Deswegen konnte die Stadt Wernigerode noch keine Schlussrechnung erstellen. Die Rückforderung von 480.000 Euro vom Landesverwaltungsamt war demnach verfrüht.

Bereits wenige Tage nach der Eröffnung der Eis-Arena war der Bescheid in Wernigerode eingetroffen. Die Stadt setzte sich sofort zur Wehr und nahm Kontakt zur Behörde auf. Außerdem reichte die Stadt Klage ein, um die Einspruchsfrist zu wahren. Am 31. Januar trafen sich Vertreter von Stadt, Verkehrsministerium, Landesverwaltungsamt sowie Bau- und Liegenschaftenmanagement. Im Wernigeröder Rathaus spricht man von „Verständnisfragen“, die geklärt werden mussten.

Auch im Landesverwaltungsamt ist man nun um schnelle Klärung bemüht. Beide Seiten seien sich einig, auch ohne Klage zu einer einvernehmlichen Klärung kommen zu können.

„Wir arbeiten gemeinsam an einer Lösung“, heißt es vom Sprecher des Wernigeröder Oberbürgermeisters. „Die Tendenz ist: Es wird keine Nachteile für uns geben.“ Sprich: Die 480.000 Euro Fördergeld werden nicht vom Land zurückgefordert. Die Wernigeröder Stadtverwaltung wolle nun ihre Hausaufgaben erledigen und ergänzende Unterlagen einreichen, so der Sprecher weiter.

Die Kosten lagen zum Baustart im Mai 2016 bei 7 Millionen Euro. Wegen Preissteigerungen in der Baubranche und Problemen mit dem felsigen Untergrund der Baustelle stiegen die Kosten. Die Stadt hatte Anfang 2017 deswegen nachträglich Geld beantragt – und teilweise auch bekommen. Insgesamt steuerte das Land knapp 4,9 Millionen Euro bei, bevor im Juli 2017 der Förderhahn zugedreht wurde.

Bei der Eröffnung im Dezember bezifferte die Stadt die Gesamtkosten mit 8,9 Millionen Euro – fast zwei Millionen mehr als ursprünglich angenommen. Wie es aussieht, ist das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht – in Wernigerode befürchtet man weitere Mehrkosten.

Den Kommentar zum Thema finden Sie hier.