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Asylverfahren Management für Rückkehrer

Die Abschiebung und Ausreise von Asylbewerbern soll zukünftig durch ein neues Referat im Landesverwaltungsamt Halle organisiert werden.

11.01.2017, 16:28

Halle (dpa) l Sachsen-Anhalt stellt sich bei der Abschiebung und freiwilligen Ausreise von Asylbewerbern organisatorisch neu auf: Im Landesverwaltungsamt in Halle wurde dafür am 1. Dezember 2016 ein Referat für zentrales Rückkehrmanagement geschaffen, wie die Behörde am Mittwoch mitteilte. Es sieht sich als zentrale Schnittstelle der Behörden von Bund, Land, Kreisen und Kommunen, die mit Asylverfahren zu tun haben.

"Das schwierigste Thema bei der Rückkehr ist die Beschaffung von Pässen", sagte der Präsident des Landesverwaltungsamtes, Thomas Pleye mit Blick auf die Verwaltungsstrukturen und Zuständigkeiten in Heimatländern von abgelehnten Asylbewerbern. Betroffene können zudem gegen ihren abgelehnten Asylantrag Rechtsmittel einlegen.

Zu den Aufgaben des neuen Referats 205 beim Landesverwaltungsamt gehörten die Beratung und Information von Ausländerbehörden und Erstaufnahmestellen über Hilfsangebote bei einer Rückkehr von Asylbewerbern in ihre Heimat, sagte Referatsleiterin Christiane von Wagner. Ferner werde beim Reisemanagement, etwa bei der Organisation der Flüge, des Transports und der medizinischen Begleitung geholfen, um die Behörden vor Ort auch mit Aufgaben zu entlasten. Dies geschehe zudem in enger Zusammenarbeit mit der Polizei. Für das neue Referat sind zunächst 15 Stellen vorgesehen, hieß es.

2016 wurden den Angaben zufolge 842 abgelehnte Asylbewerber aus Sachsen-Anhalt abgeschoben. Insgesamt 1655 Menschen gingen laut Landesverwaltungsamt freiwillig in ihre Heimat – oder einen aufnahmebereiten Drittstaat – zurück.

Die meisten abgelehnten Asylanträge betrafen laut Behörde Menschen aus Indien, dem Balkan und Westafrika. 2015 lagen den Angaben zufolge insgesamt 16.400 neue Anträge auf Asyl in Sachsen-Anhalt vor, von Januar bis Ende November 2016 waren dies rund 18.900. Die Anträge stammten vor allem von Menschen aus Syrien und Afghanistan. In Deutschland haben laut Bundesinnenministerium im vergangenen Jahr 280.000 Menschen Schutz gesucht. Damit war die Zahl weit kleiner als 2015, als 890.000 Flüchtlinge im Land Asyl gesucht hatten.