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Beißattacken Weniger Vorfälle mit Hunden

In Sachsen-Anhalt beißen immer weniger Hunde zu. Im letzten Jahr gab es noch 99 Vorfälle.

21.02.2017, 08:10

Halle (dpa) l Obwohl die Gefahr generell zurückgeht kommt es immer wieder vor, dass Hunde Menschen oder andere Tiere beißen. Wichtige Fragen und Antworten zum Thema teilte das Landesverwaltungsamt auf Nachfrage der Deutschen Presse-Agentur in Halle mit.

Wie häufig sind Beißattacken in Sachsen-Anhalt?

Die Zahl ist im Bundesland weiter zurückgegangen. Im vergangenen Jahr seien 99 Vorfälle registriert worden, 2015 waren noch 109 Fälle gezählt worden, 2014 waren es 130 und im Jahr davor 189 Fälle gewesen. 2016 kamen 49 Menschen und 50 Tiere zu Schaden. Elf Tiere starben.

Welche Rassen haben besonders häufig zugebissen?

Besonders häufig (15 Mal) hat den Angaben zufolge der Labrador Retriever zugebissen, der Deutsche Schäferhund schlug mit zehn Vorfällen zu Buche, gefolgt vom Deutschen Boxer (sieben Vorfälle), dem Belgischen Schäferhund, Jack Russel Terrier und dem Rottweiler (je fünf Vorfälle).

Heißt das, diese Rassen sind besonders beißwütig?

Nein. Es kommt immer auch darauf an, wie viele Tiere einer Rasse es insgesamt im Land gibt. Dann ergibt sich ein anderes Bild: Insgesamt sind laut Landesverwaltungsamt beispielsweise mehr als 10 000 Labrador Retriever in Sachsen-Anhalt registriert – sie seien somit für 0,15 Prozent der Beißvorfälle verantwortlich. Dagegen gebe es rund 340 Belgische Schäferhunde – das mache einen Anteil von 1,48 Prozent an den Bissen.

Vor einem Jahr, im März 2016, trat ein neues Hundegesetz in Kraft. Beispielsweise dürfen seitdem vier Rassen nicht mehr gezüchtet und gehandelt werden. Wie oft haben die zugebissen?

Vier Rassen samt Kreuzungen fallen unter diese Regelung. Der Pitbull-Terrier biss 2016 einmal zu, ebenso wie der Staffordshire-Bullterrier, der American Staffordshire-Terrier schlug mit vier Bissattacken zu Buche, bei mehr als 900 gehaltenen Tieren der Rasse machte das einen Anteil von 0,43 Prozent an den Bissvorfällen aus, wie das Landesverwaltungsamt errechnete. Der Bullterrier fiel mit keinem einzigen registrierten Biss auf. Bei allen vier Rassen sind die Beißzahlen in den letzten Jahren tendenziell zurückgegangen.

Wie viele Hunde gibt es in Sachsen-Anhalt, die aufgrund ihrer Rasse als gefährlich eingestuft sind?

Laut Hunderegister waren es im Jahr 2016 etwa 1340 Hunde, ein Jahr zuvor waren es noch knapp 1360. Ihre Zahl hat sich also nur geringfügig verringert.

Es heißt ja oft, der Hund sei nicht das Problem, sondern der Halter. Gab es 2016 Haltungsverbote?

Die örtliche zuständigen Kommunen haben 2016 laut dem Hunderegister keine Haltungsverbote nach dem Hundegesetz verfügt, hieß es aus dem Landesverwaltungsamt. Allerdings haben die Kommunen 2016 neun Anträge auf eine Erlaubnis zur Haltung eines gefährlichen Hundes abgelehnt.