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Beratung Abschied von der Schreibblockade

Wissenschaftliche Texte zu verfassen, ist nicht leicht. Die Hochschule Magdeburg-Stendal unterstützt ihre Studenten beim Schreibprozess.

Von Katharina Remiorz 18.04.2017, 13:03

Magdeburg l Damit das Schreiben an Haus-, Bachelor- oder Masterarbeit künftig leichter fällt, unterstützen qualifizierte Peer-Schreibberater die Studierenden an der Hochschule Magdeburg-Stendal.

Die Tür zum Gruppenraum in der Bibliothek öffnet sich einen Spalt breit. Ein dunkelhaariger Mann lugt herein. Josephin Winkler begrüßt ihn freundlich. Sie ist eine von mehreren studentischen Schreibberaterinnen, die Studierende in Magdeburg und Stendal beim wissenschaftlichen Schreiben unterstützen. Eric nimmt Platz und schildert ihr seine Situation. Aktuell arbeitet er an seiner Bachelor-Thesis im Studiengang Sicherheit und Gefahrenabwehr. Sorge bereitet ihm die Strukturierung seiner Arbeit. „Damit haben Studierende oftmals Schwierigkeiten“, weiß Schreibberaterin Josephin und sich zunächst einen Überblick über Erics Herangehensweise verschafft.

Ob Essay, Haus- oder Abschlussarbeiten – die Projekte und Themen, bei denen Studierende Rat suchen, sind vielfältig. Der Bedarf ist hoch.

Als Ergänzung zu den bereits in den Studiengängen vorhandenen Angeboten zum wissenschaftlichen Arbeiten rief das Zentrum für Hochschuldidaktik und angewandte Hochschulforschung der Hochschule Magdeburg-Stendal die Peer-Schreibberatung ins Leben.

Das dafür entwickelte Ausbildungsprogramm zur Qualifizierung der Schreibberater entstand in Kooperation mit der „Initiative wissenschaftliches Schreiben an Magdeburger Hochschulen“ und orientiert sich am Rahmenkonzept der Gesellschaft für Schreibdidaktik und Schreibforschung.

Seit 2016 helfen die zertifizierten Berater in offenen Sprechstunden dabei, einen roten Faden zu finden, den Schreibprozess zu strukturieren und geben Feedbacks zu bereits erarbeiteten Texten. Dabei verstehen sie sich nicht als Lektoren, sondern vielmehr als Begleiter und Ideengeber, die zusammen mit den Studierenden nach Lösungen suchen. Dass es schon hilfreich sein kann, mit anderen Studierenden auf Augenhöhe über seine Arbeit zu sprechen und das eigene Vorgehen durch lautes Nachdenken zu reflektieren, bestätigt Carolin Heimann. Die 28-Jährige studiert in Stendal den Master-Studiengang Kindheitswissenschaften und Kinderrechte.

Ihre Bachelorarbeit über die Partizipation von Kindern in Schulen führte sie das erste Mal zur Schreibberatung, die sie selbst als „Hilfe zur Selbsthilfe“ bezeichnet.

Ihre wissenschaftlichen Schreibkompetenzen konnte sie seitdem stetig weiterentwickeln: „Das Schreiben fällt mir heute viel leichter, schon allein, weil ich weiß, dass ich mit jemandem über meine Arbeit reden kann. Dadurch entstehen Schreibblockaden gar nicht erst“.

Auch Eric ist nach der 30-minütigen Beratung zufrieden. „Durch das Gespräch habe ich neuen Input erhalten und gemerkt, auf welche Inhalte ich noch detaillierter eingehen muss“, so sein Fazit.