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CDU-Landesparteitag Webel erneut zum Vorsitzenden gewählt

Thomas Webel wurde erneut zum Landesvorsitzenden der CDU gewählt. Zuvor rief er zur souveränen Auseinandersetzung mit der AfD auf.

Von Michael Bock 19.11.2016, 12:30

Dessau l Sachsen-Anhalts CDU hat Thomas Webel erneut zum Landesvorsitzenden gewählt. Er erhielt 125 Ja-Stimmen, 55 Delegierte stimmten gegen ihn. Das entspricht einem Ergebnis von 69,4 Prozent. Zuvor hatte Webel eindringlich für Geschlossenheit und Einigkeit geworben. Zum neuen Generalsekretär wählten die Delegierten den Europaabgeordneten Sven Schulze. Er erhielt 145 Jastimmen, 37 Delegierte stimmten gegen ihn. Das entspricht einem Ergebnis von 79,7 Prozent. Bei der Wahl der drei Stellvertreter schnitt die Bundestagsabgeordnete Heike Brehmer am besten ab. Sie bekam 160 Stimmen (88,9 Prozent). Für Innenminister Holger Stahlknecht votierten 135 Delegierte (75 Prozent), Finanzminister André Schröder erhielt 133 Stimmen (73,9 Prozent).

"Wir wollen nicht die Medien, sondern die Menschen überzeugen", sagte Parteichef Webel. Vor dem Parteitag hatte die Volksstimme kritisch über den Zustand der Landes-CDU berichtet. Webel sprach von den"Eitelkeiten einiger weniger". Die CDU  habe in den Kommunalparlamenten 1500 Mandatsträger: "Wir lassen uns das nicht schlechtreden."

Breiten Raum in seiner Rede nahm die Flüchtlingspolitik ein. Das Bekenntnis zur deutschen Leitkultur sei heute wichtiger denn je, sagte er. "Kinderbräute gehören nicht zu unserer Leitkultur. Kinder gehören auf die Schulbank und nicht ins Bett eines Ehepartners." Und: "Deutschland hilft. Aber Deutschland muss auch Deutschland bleiben. In unserem Land gilt unsere Hausordnung. Multikulti-Experimente machen wir nicht mit."

Zur AfD sagte er, diese Partei spiele mit Ängsten und vergifte das Klima. Sie sei aber kein Fall für den Verfassungsschutz, sondern für die demokratische Auseinandersetzung. "Wir grenzen AfD-Abgeordnete im Landtag nicht aus." Webel fügte hinzu: "Die öffentliche Hysterie hat großen Anteil am Aufstieg der AfD." Für seine Rede bekam Webel viel Beifall.

Auch Ministerpräsident Reiner Haseloff sagte, die Partei müsse geschlossen auftreten. Kritikern gab er mit auf den Weg: "Wer davon spricht, dass die Partei müde geworden ist, der hat den Koalitionsvertrag nicht gelesen und den Beginn der Legislaturperiode nicht richtig analysiert."