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ECall-System Leitstellen für Pkw-Notruf bereit

Sachsen-Anhalt ist auf das automatische Pkw-Notrufsystem eingestellt. Die Leitstellen können die Meldungen bereits jetzt empfangen.

Von Bernd Kaufholz 20.02.2018, 00:01

Magdeburg l Allein in Deutschland verunglücken jedes Jahr 400.000 Menschen bei Verkehrsunfällen. Durch eCall könnte es nach Angaben der EU-Verkehrskommission jährlich 2500 Verkehrstote in Europa weniger geben. Deshalb verlangt die EU, dass ab 1. April alle neuen Pkw-Modelle und leichten Nutzfahrzeuge mit dem automatischen Notrufsystem ausgerüstet sein müssen.

Sensoren, die beispielsweise mit dem Airbag gekoppelt sind, setzen bei einem Aufprall ein automatisches Signal ab. Die Frage ist, ob die Leitstellen in Sachsen-Anhalt gerüstet sind, die automatischen Hilferufe nach Unfällen zu empfangen und die Autos zu orten.

Kreisbrandmeister Kai-Uwe Lohse spricht für den Harz: „Hard- und Software sind installiert und einsatzbereit.“ Die Einsatzleitstelle in Halberstadt sei in der Lage, auf eingehende Auto-Notrufe umgehend zu reagieren. „Wir erkennen unter anderem die Stärke des Aufpralls, die Anzahl der Insassen, Fahrtrichtung, Antriebsart und per GPS auch den Unfallort.“ Bekommt die Leitstelle keine Antwort nach dem automatisch ausgelösten Signal, muss man davon ausgehen, dass der Fahrer dazu nicht in der Lage ist. „Der Disponent entscheidet, welche Helfer losgeschickt werden.“

Auch das Jerichower Land meldet „Vollzug“. Die Altmark-Kreise Salzwedel und Stendal haben Anfang 2017 rund 45.000 Euro investiert, um sich für das neue Notrufsystem fit zu machen. Der erste Test Mitte 2017 zeigte noch zahlreiche Fehler - doch die sind inzwischen beseitigt.

Im Landkreis Anhalt-Bitterfeld ist die „Integrierte Leitstelle seit 1. Oktober 2017 eCall-aufnahmefähig“. Zwei Monate später war der Landkreis Börde soweit. Noch keine direkten Notrufe über eCall gingen in der Magdeburger Leitstelle ein. „Aufgrund der „sehr geringen Erfahrungen“ könne man den Praxiswert des Systems noch nicht beurteilen, heißt es aus dem Magdeburger Rathaus. Im Salzlandkreis seien die Grundvoraussetzungen geschaffen worden. Es müsse aber in den nächsten Wochen nachgebessert werden, heißt es.