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Einbrüche Wachpolizei "Kein Modell für Sachsen-Anhalt"

Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) sieht die Idee von Wachpolizisten kritisch und plädiert gleichzeitig für mehr Videobeobachtung.

Von Michael Bock 16.06.2016, 17:35

Magdeburg/Berlin l Der Vorstoß von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU), Wachpolizisten im Kampf gegen Einbruchskriminalität einzusetzen, findet in Sachsen-Anhalt keinen Zuspruch. "Das ist kein Modell für unser Land", sagte Innenminister Holger Stahlknecht (CDU) am Donnerstag der Volksstimme.

Zugleich plädierte auch er dafür, den Kampf gegen Einbrecher zu verstärken. Im Jahr 2015 gab es in Sachsen-Anhalt insgesamt 2795 Fälle des Wohnungseinbruchs-Diebstahls. In 1313 Fällen wurde in Einfamilienhäuser und in 1482 Fällen in Mehrfamilienhäuser eingebrochen. Die Aufklärungsquote lag insgesamt bei 21,9 Prozent. Stahlknecht sagte: „Wir wollen die Präsenz der Polizei in Kriminalitäts-Schwerpunkten erhöhen und in Wohngebieten häufiger Streife fahren." Der Innenminister sprach sich zudem dafür aus, auch die Videobeobachtung zu verstärken.

Um die Polizei für diese Aufgaben zu entlasten, werden in Sachsen-Anhalt bis 2017 insgesamt 100 sogenannte Hilfspolizisten (keine Waffe, Arbeitsvertrag befristet auf zwei Jahre) eingestellt. Sie sollen zunächst zur Überwachung des Tempolimits auf den Straßen eingesetzt werden. Geplant ist zudem, die Zahl der Polizisten im Land von derzeit knapp unter 6000 perspektivisch auf 7000 zu erhöhen. Ab 2017 sollen jährlich 700 Polizeianwärter eingestellt werden.

Laut de Maizière sollte eine Wachpolizei besetzt sein mit „Kräften, die über eine Kurzausbildung verfügen und begrenzte Befugnisse haben, aber Uniform und Waffe tragen". De Maizière stellt sich besonders belastete Viertel als Einsatzort vor: „Sie würden die Präsenz der Polizei erhöhen und können Meldungen machen." Als Vorbild nannte er die Wachpolizei in Sachsen.