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Fahrrad-Autobahn Sachsen-Anhalt hofft auf Bundesgelder

Der Bund will in diesem Jahr 25 Millionen Euro zusätzlich für Radschnellwege investieren. Sachsen-Anhalt schlägt drei Strecken vor.

Von Andreas Satzke 04.04.2017, 01:01

Magdeburg l Pünktlich zum 200. Geburtstag des Fahrrads in diesem Jahr, will die Bundesregierung zusätzliche 25 Millionen Euro für Radschnellwege, sogenannte, Fahrrad-Autobahnen, ausgeben. Das soll vor allem den Berufspendlern zugutekommen.

Von diesen Fördergeldern will auch Sachsen-Anhalt profitieren. Drei potentielle Routen hat das Land beim Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) vorgeschlagen. In Frage kommen die Strecke von Halle nach Leipzig, die Strecke von Magdeburg nach Schönebeck sowie verschiedene innerstädtische Strecken in Magdeburg. „Wir können noch keine Angaben zu Kosten, Länge und Zeit machen“, sagte Peter Mennicke, Pressesprecher des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr Sachsen-Anhalt. Eine Förderrichtlinie wird derzeit noch vom BMVI erarbeitet und der Bundesrat muss eine Änderung des Bundesfernstraßengesetzes beschließen. Erst wenn beides abgesegnet ist, könne man sich mit konkreten Anträgen und der Planung von Strecken befassen, so Mennicke weiter.

„Wir begrüßen diese Entwicklung sehr, schon das Signal, dass mehr für die Radfahrer getan wird, ist enorm wichtig“, sagte Martin Hoffmann, Landesvorsitzender des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) Sachsen-Anhalt. „Nun müssen wir an Konzepten arbeiten, damit wir sobald die Förderrichtlinien feststehen, gut vorbereitet sind und zeigen: Wir können auch Radverkehr“, forderte Hoffmann.

Die Radschnellwege sollen laut Angaben des ADFC vier Meter breit sein. Diese teilen sich in zwei Spuren mit je zwei Metern auf. Die Radfahrer sollen dabei möglichst keine Kreuzungen zu bewältigen haben, falls doch, ist eine Vorfahrt gegenüber dem Autoverkehr vorgesehen.

„Der Begriff ist bisher aber nicht fest definiert“, erklärte Stephanie Krone, Pressesprecherin des ADFC. Bundesweit gibt es erst zwei Radschnellwege: Den Radschnellweg Ruhr sowie den „ERadschnellweg“ in Göttingen. In den Niederlanden können Radfahrer bereits auf über 300 Kilometern entspannter fahren.

Insgesamt hat der Bund seine Fördermittel für Radwege von 60 auf 100 Millionen pro Jahr aufgestockt.