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Falschgeld Geringerer Schaden in Sachsen-Anhalt

Neue, überarbeite Scheine sollen Geldfälschern zukünftig das Handwerk erschweren. Für 2016 ist die Wirkung beim Zwanziger schon spürbar.

23.02.2017, 11:05

Magdeburg (dpa) l In Sachsen-Anhalt ist im vergangenen Jahr Falschgeld im Gesamtwert von rund 40.000 Euro sichergestellt worden. Das war deutlich weniger als noch 2015, als ein Gesamtschaden von etwa 51.000 Euro registriert worden war, wie das Landeskriminalamt (LKA) der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg auf Anfrage mitteilte.

Im vergangenen Jahr seien auf 10.000 Einwohner pro Jahr vier Falschgeldnoten gekommen. Bundesweit seien es im Vergleichszeitraum vier gewesen. Auch bundesweit war 2016 weniger Falschgeld aus dem Verkehr gezogen worden als noch 2015.

Am häufigsten wurden 50-Euro-Fälschungen sichergestellt, sie machten den Angaben zufolge in Sachsen-Anhalt etwa 52 Prozent der sichergestellten Blüten aus. Auch 20-Euro-Noten wurden recht oft nachgemacht. Beide zusammen machten 87 Prozent der sichergestellten Fälschungen aus, wie es hieß.

Plumpe Fälschungen sind selten: "Grundsätzlich kann festgestellt werden, dass einfache Kopiefälschungen eher selten im Zahlungsverkehr anfallen. Zumeist handelt es sich um professionelle Druck- oder Farbkopiefälschungen, die nach bisherigen Erkenntnissen größtenteils im Ausland hergestellt werden", teilte das LKA mit.

Schwerer wurde es den Fälschern mit der Einführung der neuen, überarbeiteten 20-Euro-Banknote gemacht, die es seit November 2015 gibt. Falsche neue Zwanziger machten derzeit 13 Prozent aller Fälschungen aus. Damit habe sich die Anzahl der 20-Euro-Fälschungen im Vergleich zum Vorjahr nahezu halbiert. "Diese Fälschungen sind bei näherer Betrachtung anhand der verbesserten Sicherheitsmerkmale gut erkennbar." Am 4. April sollen auch neue 50-Euro-Note eingeführt werden.

Auch Münzen werden gefälscht. 2016 wurden den LKA-Zahlen zufolge rund 800 falsche Euro-Münzen aus dem Verkehr gezogen. Der Schaden habe bei rund 1300 Euro gelegen, im Vorjahr seien es noch rund 100 Euro weniger gewesen. Gefälscht wurden vor allem Zwei-Euro-Münzen (71 Prozent), Ein-Euro-Münzen (20 Prozent) und 50-Cent-Stücke (9 Prozent).

2015 seien im Land vier Verfahren gegen Fälscher geführt worden und 227 Verfahren gegen Menschen, die Falschgeld in Verkehr brachten. Die Zahlen für 2016 nannte das LKA noch nicht. Ein Sprecher wies aber darauf hin, dass es nun mehr Fälle gewesen seien, auch wenn der Gesamtwert der Falschgeldnoten geringer ausgefallen sei.

Ende Januar hatte die Bundesbank in Frankfurt/Main mitgeteilt, dass 2016 in Deutschland 82.150 gefälschte Euro-Banknoten registriert worden seien, 14 Prozent weniger als im Jahr zuvor. Es sei aber noch der zweithöchste Stand seit der Bargeld-Einführung 2002 gewesen. Der Schaden in Deutschland verringerte sich von 4,4 Millionen auf 4,2 Millionen Euro.