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FDP Sitta macht Sachsen-Anhalts Liberalen Mut

Mit Frank Sitta an der Spitze will die FDP in den Wahlkampf ziehen und für Aufbruchstimmung im Land sorgen.

30.08.2015, 23:01

Magdeburg l „Willkommen in der einzigen Partei, die Sachsen-Anhalt noch nicht aufgegeben hat.“ – Frank Sitta versteht es, mit kurzen, knackigen Sätzen die liberalen Herzen höher schlagen zu lassen. Am Sonnabend haben ihn die Freien Demokraten zu ihrem Spitzenkandidaten gekürt, Sitta erhielt 91,2 Prozent der Stimmen. Auch die Mannschaft, die mit Sitta um den Einzug in den Landtag kämpfen soll, steht.

Sitta ist mit 37 Jahren das neue, junge Gesicht der FDP, seit April ist der Unternehmer aus Halle bereits Landesvorsitzender. Und er hat einen Plan, wie er seine Partei wieder zu alter Stärke führen will: mit Mut und mit Optimismus. Beides fehlt aus seiner Sicht dem ganzen Land. „Sachsen-Anhalt wird unter Wert regiert“, kritisiert er. Ob im Tourismus, beim Wirtschaftswachstum oder bei der Forschung, das Land sei fast überall Schlusslicht. „Und die regierende politische Klasse hat sich mit dem Status quo abgefunden.“

Vor allem die CDU, der einstige Koalitionspartner, bekommt von Sitta Zunder. Selbst die CDU schaffe es nicht mehr, Visionen zu formulieren, wettert er. „Ein Sprichwort lautet aber: Dinge, die Du Dir selbst nicht vorstellen kannst, wirst Du auch nie erreichen.“

Das Kalkül, das hinter den Angriffen steckt, ist offensichtlich: Die FDP möchte vor allem die Unternehmer wieder für sich gewinnen, die zuletzt ihr Kreuz bei der CDU gemacht hatten. „Wer will, dass wieder Gründergeist in Sachsen-Anhalt herrscht, ist ein natürlicher Verbündeter der FDP“, macht Sitta deutlich.

Doch Wirtschaftspolitik ist nicht das einzige Feld, auf dem die Liberalen glänzen wollen. „Wir wollen uns wieder für Freiheit und Bürgerrechte stark machen“, kündigt Sitta an. „Der Staat sollte sich weitgehend aus dem Leben der Bürger heraushalten.“

Klar positioniert Sitta seine Partei auch beim Thema Flüchtlinge: Das Recht auf Asyl sollte jenen zugute kommen, die vor Krieg und Verfolgung flüchten. Für Wirtschaftsflüchtlinge müsse die Bundesregierung endlich ein Zuwanderungsgesetz beschließen. „Wir brauchen Zuwanderung, die sich an unseren eigenen Bedürfnissen orientiert“, so Sitta. Sie sei eine Chance, den Fachkräftemangel im Land zu lindern.

Mit Sitta in den Wahlkampf zieht Lydia Hüskens. Die Magdeburgerin war bereits Landtagsabgeordnete und wird nun auf Platz zwei der Landesliste kandidieren. Mit Andreas Silbersack, dem Präsidenten des Landessportbunds in Sachsen-Anhalt, konnte Sitta ein weiteres bekanntes Gesicht für sein Kandidatenteam gewinnen. Ob die FDP nach fünf Jahren den Wiedereinzug in den Landtag schafft, bleibt abzuwarten. In der letzten Wahlumfrage lagen die Liberalen bei vier Prozent. Doch davon dürften sich die selbsternannten Optimisten nicht beeindrucken lassen.