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Fehlende Elbbrücken Verkehrspolitik verkehrt

Wer den Brückenbau blockiert, belässt eine Region im verkehrspolitischen Mittelalter.

Von Jens Schmidt 31.08.2016, 01:01

Die Straßenplanung des Bundes nimmt immer groteskere Züge an. Jetzt schieben Verkehrsexperten in Berlin das Projekt einer Elbebrücke bei Havelberg ins Reich der Träume, weil das Bauwerk in einem Naturschutzgebiet stehen würde. Als ob nicht die meisten großen Brücken in Schutzarealen stehen würden. Dann dürfte es keine A-14-Brücke bei Wittenberge und keine A-143-Saalebrücke bei Halle geben. Alles Schutzgebiete, alles schwierige Planungen, aber alles lösbar. Und dringend notwendig.

Die Havelberg-Brücke sollte Teil der neuen Bundesstraße 190 werden – jenem so wichtigen Autobahnzubringer für den gesamten Landesnorden. So romantisch Fähren sind: Wer Brückenbau blockiert, belässt eine Region im verkehrspolitischen Mittelalter.

Der Bund macht Milliardenüberschüsse, erste Parteistrategen trommeln für Steuersenkungen nach der Bundestagswahl – doch hier bleiben wichtige Infrastrukturvorhaben auf der Strecke. Das ist keine gute Politik.