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Feinstaub Saubere Luft in Sachsen-Anhalt

Im Jahr 2016 ist in Sachsen-Anhalts Städten weniger Feinstaub gemessen worden. Geholfen habe die günstige Witterung, sagen Experten.

31.01.2017, 11:22

Dessau-Roßlau (dpa) l Sachsen-Anhalt ist im Jahr 2016 bei den Feinstaubwerten deutlich unter dem Limit der EU geblieben. Erlaubt ist die Überschreitung des Grenzwertes von 50 Mikrogramm pro Kubikmeter Luft an 35 Tagen im Jahr. Dennoch gab es regional deutliche Unterschiede, wie aus einer am Dienstag veröffentlichten vorläufigen Auswertung des Umweltbundesamts (UBA) hervorgeht. Dieser liegen Daten von landesweit 22 Messstationen zugrunde.

Am höchsten lag die Feinstaubbelastung demnach in Halle an der vielbefahrenen Paracelsusstraße, wo eine Umweltzone gilt. Hier wurde 2016 der EU-Grenzwert an 26 Tagen im Jahr überschritten. Besonders hoch war hier auch die Belastung Stickstoffdioxid mit einem Jahresmittelwert von 46 Mikrogramm pro Kubikmeter. Der Grenzwert liegt bei 40 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel. Bundesweit wurde dieser Wert an 57 Prozent der verkehrsnahen Messstationen überschritten. An 13 Tagen war das in Halberstadt (Friedenstraße) der Fall.

In den ländlichen Gegenden waren die Belastungen deutlich niedriger. In der Goldenen Aue bei Roßla und im Unterharz bei Friedrichsbrunn etwa kam es nur an drei Tagen zu Grenzwertüberschreitungen.

Laut UBA gab es beim Feinstaub bundesweit deutliche Fortschritte. 2016 war demnach das Jahr mit den niedrigsten Belastungen seit 2000. Allerdings half das günstige Wetter mit. Außer zu Jahresanfang gab es keine klimatischen Bedingungen, die Feinstaub begünstigten. Für das UBA ist das jedoch kein Grund zur Entwarnung: Der von der Weltgesundheitsorganisation WHO empfohlene Grenzwert von 20 Mikrogramm pro Kubikmeter im Jahresmittel sei bundesweit an fast einem Viertel alle Messstationen überschritten worden.

UBA-Präsidentin Maria Krautzberger kritisierte, dass die Kommunen noch immer keine Handhabe gegen alte Diesel-Autos haben, um Dieselfahrzeuge mit hohem Ausstoß aus den hochbelasteten Innenstädten zu verbannen. Die Kommunen brauchten dringend eine bundeseinheitliche Regelung, die klar festlege, wer die blaue Plakette bekomme und wer nicht, um die Gesundheit der Bürger zu schützen.