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Flüchtlingshilfe Köthener Initiative geehrt

Die Initiative „Willkommen in Köthen“ wurde 2015 ins Leben gerufen. Die Arbeitsfelder haben sich seitdem stark verändert.

Von Andreas Satzke 08.04.2017, 01:01

Berlin/Köthen l Am Freitag hat Bundeskanzlerin Angela Merkel rund 140 ehrenamtlichen Flüchtlingshelfern für ihre Arbeit gedankt. „Für uns stehen die Werte nicht nur in der Verfassung oder auf dem Papier, sondern wir versuchen, sie auch zu leben“, sagte die Regierungschefin.

Unter den Gästen war auch die Sachsen-Anhalterin Petra Fritsche, die für die Initiative „Willkommen in Köthen“ als Vertreterin vor Ort war.

„Die E-Mail, dass wir ausgewählt wurden, kam für uns völlig überraschend“, erinnert sich Fritsche. Rund vier Wochen vor der Ehrung, die eigentlich schon im März stattfinden sollte, bekam die Initiative Post aus Berlin. „Wir wussten gar nicht, dass uns jemand vorgeschlagen hatte“, sagte Fritsche. Sie vermutet, dass der Vorschlag vom Landkreis kam, sicher sei sie sich dabei aber nicht.

Die Initiative, die ausschließlich von Ehrenamtlichen getragen wird und über private Spenden läuft, gibt es seit 2015. „Der Aufgabenbereich hat sich seit den Anfangstagen deutlich verändert“, erklärte Fritsche. Zu Beginn sei der Fokus für die Flüchtlingshilfe vor allem auf Deutschkurse, Kleiderkammern und Möbelbörsen entfallen.

Mittlerweile gehen die ehrenamtlichen Helfer mit den Geflüchteten den nächsten Schritt. Begleitung bei Behördengängen, Hilfestellung im Alltag und die Suche nach Arbeit, Kindergarten- und Schulplätzen sind jetzt die Hauptaufgaben. „ Aber wir vermitteln auch in Sportvereine, zum Tischtennis beispielsweise“, erklärte Petra Fritsche. Es geht jetzt um das Einleben, nicht mehr das Ankommen.

Auch die Initiative möchte wieder ankommen, ist diese doch derzeit auf der Suche nach neuen Räumlichkeiten. Momentan ist sie in der Migrationsberatung zu finden. Das soll aber nur ein Übergang sein, man befinde sich in Verhandlungen mit der Stadt und mit dem Landkreis dazu.

Um die 200 Personen hat die Initiative schon betreut. Aktive Helfer gibt es zwischen 50 und 100. Das hängt immer davon ab, wie viele gerade benötigt werden. „Jedenfalls nehme ich für alle Ehrenamtler bei uns einen Dank der Bundeskanzlerin mit zurück“, sagte Fritsche nach der veranstalteten Podiumsdiskussion. Vor Ort hätten sich interessante Gespräche ergeben. „Ich habe gemerkt, dass es deutschlandweit die gleichen Fragen zur Flüchtlingssituation gibt, ob nun in Bayern oder Sachsen-Anhalt“, bilanzierte Fritsche.