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Folterprozess Gericht verhandelt über tödliche Gewaltorgie

Drei Männer und eine Frau sollen einen Menschen gefoltert und ohne erkennbaren Grund getötet haben. Nun beginnt der Prozess in Magdeburg.

Von Matthias Fricke 07.12.2018, 12:12

Magdeburg l Vor dem Magdeburger Landgericht hat am Freitag ein Mord-Prozess gegen drei junge Männer und eine Frau aus Bernburg begonnen. Ihnen wird vorgeworfen eine 39-jährige Frau aus Mordlust in einer Wohnung in Bernburg zu Tode gefoltert zu haben. Die vier Angeklagten hatten sich in der Wohnung mit dem späteren Opfer Bianca F. befunden sich laut Staatsanwaltschaft beschlossen sie zu foltern. Laut Anklage schlugen und traten die 34-jährige Michaela W., der 21-jährige Felix M., der ein Jahr ältere Kevin G. und der 16-jährige Pascal W. zunächst auf das Opfer. Was dann folgte, war ein Gewaltorgie, die selbst erfahrene Kriminalisten im Juni 2018 als äußerst ungewöhnlich und brutal bezeichneten.

Die Angeklagten sollen in unterschiedlicher Beteiligung zunächst eine Whiskyflasche auf den Kopf der Frau geschlagen haben und anschließend mit einem Fleischklopfer die Fingerkuppen gequetscht haben. Mit einem Messer schnitten sie die rechte Wade des Opfers auf, woraufhin das Opfer das Blut ablecken sollte. Später wurden ihr die Kopfhaare mit einem Rasierer abschnitten. In einem Toilettenbecken und einer Badewanne sollen die Angeklagten die Frau dann unter Wasser gedrückt haben.

Sie überlebte nur kurze Zeit und verstarb dann später in einem Krankenhaus an einem Gehirnödem. Der 16-jährige Sohn der an der Tat beteiligten 34-jährigen Frau hatte zuvor in einer anderen Wohnung einen 63-jährigen derart zusammengeschlagen und gewürgt, dass dieser beinahe an den Verletzungen verstarb. Das geschah wohl, während die drei anderen Angeklagten bereits mit einem Fernseher aus der Wohnung in die spätere Tatwohnung gingen.

Deshalb ist der 16-Jährige wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung angeklagt. Er folgte später den anderen. Der Prozess soll am 18. Dezember fortgesetzt werden. Dann wollen sich drei der Angeklagten über ihre Anwälte zu den Vorwürfen äußern.