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Freiwillige Feurwehr Heißer Einsatz für den Meistertitel

Sieben Feuerwehr-Mannschaften vertreten Sachsen-Anhalt beim Bundes-Wettkampf in Rostock.

Von Matthias Fricke 28.07.2016, 01:01

Losenrade l Wenn die Feuerwehrfrauen von Losenrade (132 Einwohner), Beuster und Geestgottberg von ihren Sportwettkämpfen zurückkehren, werden sie wie die Fußball-Nationalmannschaft bei einer erfolgreichen Rückkehr gefeiert. „Als wir im vergangenen Jahr als eines der Siegerteams von der Landesmeisterschaft in Gollma bei Halle zurückkehrten, wurden wir am Ortseingang mit Plakaten und von einem Begrüßungskomitee empfangen“, erinnert sich die 29-jährige Franka Hirsch. Sie ist die älteste Teilnehmerin ihrer noch recht jungen Mannschaft. Die Frauen sind zwischen 14 und 29 Jahre alt.

Die Freiwillige Feuerwehr, eine der nördlichsten Sachsen-Anhalts, war mit ihren 25 aktiven Einsatzkräften in diesem Jahr zwar noch bei keinem Einsatz, dafür aber schon bei wöchentlich zwei bis drei Trainingseinheiten für die deutschen Meisterschaften. Sie treten gegen Mannschaften aus 16 Bundesländern an. Mehr als 2000 Teilnehmer werden erwartet.

Das Altmärker Frauenteam wird als einzige Mannschaft des Landes an allen Disziplinen teilnehmen und hat damit auch die Chance auf einen Titel in der Gesamtwertung. Ihr Pensum hat Namen wie: Hakenleiter-Steigen, 100-Meter-Hindernisbahn, 4-x-100-Meter-Staffel, Löschangriff Nass und Gruppenstaffette.

Es ist das letzte Training vor der Eröffnung der Meisterschaften. Die jungen Frauen gehen mit ihren vom Förderverein finanzierten einheitlichen Mannschafts-T-Shirts an den Start. Wehrleiter und Teamchef Ingo Nazar zündet mit einem weiteren Betreuer eine Feuerschale an. Dann gibt er den Startschuss für die vier mal 100 Meter. Bei dieser Staffel müssen die Frauen eine Kletterwand samt Löschgerät übersteigen, Hürden überspringen, über einen Schwebebalken balancieren und dabei die Schläuche an einen Verteiler ankoppeln. Zum Schluss muss das letzte Teammitglied die Flammen mit einem Feuerlöscher ersticken. „Das ganz möglichst in einer Zeit von einer Minute und 20 Sekunden“, so Franka Hirsch.

Komplizierter wird es beim Training für das Hakenleitersteigen. Als es noch keine Drehleitern gab, mussten die Feuerwehrleute Stockwerk für Stockwerk mit eben jenen Hakenleitern erklimmen. Daraus entstand nun eine Disziplin, bei der mit Anlauf in 4,25 Meter Höhe in ein Fenster geklettert werden muss. Die Losenrader schaffen es in 11,1 Sekunden. „Da ist die Konkurrenz aus Mecklenburg-Vorpommern leider besser. Die haben Zeiten von 8,14 Sekunden“, sagt Franka Hirsch. Die Frauen aus Sachsen-Anhalt üben provisorisch an einem alten Baugerüst im Ort.

Für sie und alle anderen gilt: Dabei sein ist alles, wenn am Donnerstag Spielmannszüge und Blasorchester den Einzug der Mannschaften begleiten.

Der Landesfeuerwehrverband Sachsen-Anhalt unterstützt die Mannschaften. Landeschef Kai-Uwe Lohse: „Wir übernehmen die kompletten Startgelder, tragen die Fahrtkosten und unterstützen jede Mannschaft mit einer Pauschale.“

Nach der Qualifikation im vergangenen Jahr bei den Landesfeuerwehrmeisterschaften in Gollma haben sich die Mannschaften für die nun stattfindende deutsche Meisterschaft in Rostock qualifiziert. Die besten Mannschaften von dort dürfen dann 2017 zur Olympiade nach Villach in Österreich. Dort werden 3500 Wettkämpfer aus 35 Nationen zu Gast sein.