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Fußball Clubs in die Pflicht nehmen

Das Schattenreich zwischen Gewalt und noch tolerierbarer Fankultur wird nicht genau ausgeleuchtet.

Von Alois Kösters 28.07.2017, 01:01

Die meisten Fußballvereine distanzieren sich nicht deutlich genug von den Hooligans, die ihr Vereinswappen missbrauchen. Das Verhältnis ähnelt dem der politischen Linken zu Polit-Hooligans mit linkem Anstrich. Klar, man ist gegen Gewalt, aber das Schattenreich zwischen nackter Gewalt und noch tolerierbarer Fankultur, die ihr den Boden bereitet, wird nicht so genau ausgeleuchtet.

Statt das Prinzip „wehret den Anfängen“ zu verfolgen, sehen wir Fan-Beauftragte, die eher der primitiven Kultur der „Fußballfeindschaft“ angehören und Krokodilstränen vergießen, wenn sie in echte Gewalt umschlägt.

Und die Vereine? Rigorose Stadionverbote schon bei Verdacht? Fehlanzeige. Selbst bei den Ordnern gibt es einen gleitenden Übergang zu einem Milieu, in dem unfaire Provokation und gefährliches Feuerwerk zur „Fankultur“ dazugehört. Weil die Vereine diesen Sumpf nicht trockenlegen, müssen sie mehr in die Pflicht genommen werden. Sonst ändert sich nichts.