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Gedenkmarsch Zwölf Jahre nach Tod in Polizeizelle

Mehr als 1100 Menschen haben bei einer Demonstration in Dessau-Roßlau an den zwölften Todestag des Asylbewerbers Oury Jallohs erinnert.

07.01.2017, 16:03

Dessau-Roßlau (dpa) l In Dessau-Roßlau haben am Sonnabend mehr als 1100 Teilnehmer mit einer Demonstration an den Tod des Asylbewerbers Oury Jalloh vor zwölf Jahren in einer Polizeizelle erinnert. Nach Angaben der Polizeidirektion Sachsen-Anhalt Ost gab es einen Gedenkmarsch durch die Stadt und mehrere Kundgebungen, unter anderem am Gebäude der Staatsanwaltschaft und am Landgericht.

Jalloh war am 7. Januar 2005 bei einem Brand ums Leben gekommen. Was genau in der Zelle in Dessau-Roßlau geschah, konnte bislang trotz zwei langer Gerichtsprozesse nicht aufgeklärt werden. Bislang gehen die Ermittler davon aus, dass Jalloh das Feuer selbst mit einem Feuerzeug legte – obwohl er auf einer Matratze liegend an Armen und Beinen gefesselt war. "Oury Jalloh, das war Mord" ist der Wahlspruch einer Initiative, die davon ausgeht, dass Jalloh umgebracht wurde. Der Spruch war auch auf einem Plakat während der Demonstration zu lesen, wie Internetvideos zeigen.