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GlücksspielIm Land der Lotto-Spieler

In Sachsen-Anhalt wurde 2016 so viel Lotto gespielt wie nie zuvor - und deutlich mehr als in anderen ostdeutschen Bundesländern.

17.01.2017, 14:31

Magdeburg (dpa/sa) – In keinem Bundesland im Osten wird so viel Lotto gespielt wie in Sachsen-Anhalt. Durchschnittlich 81,12 Euro gaben die Sachsen-Anhalter im vergangenen Jahr pro Kopf für das staatliche Glücksspiel aus, wie Lotto-Geschäftsführerin Maren Sieb am Dienstag in Magdeburg sagte. Im Durchschnitt der ostdeutschen Länder waren es nur 75,36 Euro. Deutlich spielfreudiger sind allerdings die Menschen im Westen. Hier wurden im Schnitt über 90 Euro ausgegeben. 2015 hatte der Pro-Kopf-Einsatz mit 82,25 Euro zwar höher gelegen – allerdings gab es auch eine Spielwoche mehr als 2016. Vergleiche man den gleichen Zeitraum von 52 Veranstaltungswochen, sei der Einsatz weiter gestiegen – auf den höchsten bisher erreichten Wert.

705 Spieler aus Sachsen-Anhalt gewannen im vergangenen Jahr mehr als 5000 Euro. Über mehr als 50.000 Euro konnten sich 40 Tipper freuen. Zweimal gab es sogar einen Millionengewinn im Land. Ein Spieler aus der Altmark strich knapp drei Millionen Euro ein, im Harz gewann ein Tipper rund 1,7 Millionen. Insgesamt gewannen Sachsen-Anhalter etwa 89 Millionen Euro.

Doch nicht jeder Spieler bemerkte sein Glück. Gewinne im Gesamtwert von 700.000 Euro wurden nicht angefordert. Noch bleibt den unbemerkten Glückspilzen aber Zeit: Lotto-Gewinne verfallen erst nach drei Jahren. Danach wird das Geld über Sonderauslosungen wieder ausgeschüttet. Geplant sei in diesem Jahr etwa die Verlosung von drei Autos, kündigte Sieb an.

Eingenommen hat Lotto Sachsen-Anhalt 2016 rund 189,3 Millionen Euro. Mehr als 180 Millionen sind Spieleinsätze, der Rest Bearbeitungsgebühren. Rund die Hälfte des Einsatzes wird über Gewinne wieder ausgeschüttet. Zudem flossen etwa 61 Millionen Euro in die Landeskasse.

Von den Lotto-Einnahmen profitieren auch gemeinnützige Einrichtungen. Gefördert wurden im vergangenen Jahr 370 Projekte mit insgesamt 6,17 Millionen Euro. "Uns erreichen im Schnitt über 500 Anträge pro Jahr", sagte Sieb. Wenn die Vorgaben stimmten, bekomme jedes Projekt auch Geld. Gefördert wurden Anliegen aus den Bereichen Kultur, Sport, kirchliche Denkmalpflege, Soziales und Umwelt. So flossen etwa 60.000 Euro für die Kinderstadt Elberado in Magdeburg und 36.000 Euro für die Gewölbesanierung der Martini-Kirche in Halberstadt.