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Halles Uni-Rektor Bemühen um Konsens fehlt

Das Vorgehen der Universität Halle wirkte zuletzt selbstgerecht.

Von Alexander Walter 03.05.2019, 01:01

Seit knapp einem Jahr ist Christian Tietje neuer Rektor der Universität Halle. Tietje tritt selbstbewusst auf, und er hat Grund dazu: Seine Uni ist mit gut 20.000 Studenten mit Abstand die größte im Land Sachsen-Anhalt, und sie liegt in einem wachsenden Ballungsraum.

Aus diesem Selbstverständnis heraus mag der Jurist gehandelt haben, als er nach Vorliegen des neuen Hochschulgesetzes erklärte, das Gesetz sei weder modern noch ein großer Wurf. Ob berechtigt oder nicht: Tietje muss bewusst gewesen sein, dass die Äußerung direkt nach einer gemeinsamen Erklärung der Rektorenkonferenz, die das Gesetz insgesamt begrüßte, Ärger auslösen würde.

Auch mit dem voreiligen Anspruch auf ein Zentrum für anwendungsorientierte Naturwissenschaften hat Tietje seine Kollegen vor den Kopf gestoßen. Es mag legitim sein, dass Rektoren für die Interessen ihres Hauses kämpfen. Das Vorgehen der größten Hochschule aber wirkte zuletzt selbstgerecht. Will Tietje den Konsens der Hochschulen nicht gefährden, muss er sich um mehr Ausgleich bemühen.