1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Unis im Land wollen endlich Elite-Gelder

Hochschulen Unis im Land wollen endlich Elite-Gelder

Die Magdeburger und die Hallenser Universität reichen für das Exzellenzprogramm vier Anträge ein.

19.03.2017, 23:01

Magdeburg/Halle (dpa) l Die beiden Universitäten in Sachsen-Anhalt bewerben sich mit vier Anträgen um sogenannte Exzellenzcluster. Die Otto-von-GuerickeUniversität Magdeburg setzt in ihrer Skizze auf das Thema individualisierte Medizin. Bei der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg kommen die drei Cluster-Ideen aus den Bereichen Material- und Bio- und Gesellschafts-wissenschaften. In den bisherigen Runden des Exzellenzwettbewerbs war Sachsen-Anhalt stets leer ausgegangen.

Nach Angaben des Wissenschafts-ministeriums geht es um eine Fördersumme von bis zu 70 Millionen Euro pro Cluster, verteilt auf sieben Jahre. Bis zum 1. April müssen die Skizzen bei der Deutschen Forschungs-gemeinschaft eingegangen sein, im September soll die Entscheidung fallen. „Da möchten wir gern dabei sein“, erklärte ein Ministeriumssprecher.

Mit den Fördergeldern für Exzellenzcluster können die Universitäten zum Beispiel Stellen für Professoren und Doktoranden finanzieren. Im Einzelfall kann das Geld dem Wissenschaftsministerium zufolge auch für Geräte und Ausrüstung genutzt werden. An den Cluster-Skizzen sind auch Forschungseinrichtungen außerhalb der Universitäten beteiligt. Fachhochschulen können sich nicht beteiligen, für sie gibt es ein eigenes Bund-Länder-Programm.

Der Cluster-Antrag aus Magdeburg bringt Ingenieurwissenschaften, Mathematik und Informatik mit Schwerpunkten der Medizin wie Neurowissenschaften und Immunologie zusammen. Dabei geht es Unisprecherin Katharina Vorwerk zufolge darum, Patientendaten mit Hilfe von mathematischen Modellen für neue Behandlungsmöglichkeiten zu nutzen. Ziel sei es, jedem Patienten individuell die am besten zu ihm passende Therapie anzubieten. Dazu sollen computerbasierte Diagnose-, Behandlungs- und Präventionsstrategien entstehen.

Die neuen Methoden sollen den Arzt bei seiner Entscheidung unterstützen. Verwendet werden für die Computermodelle etwa Daten von Röntgenaufnahmen, MRT oder Blutbild. Der Arzt soll so einfacher entscheiden können, welche Dosierung von Medikamenten richtig ist oder wann eine erneute Untersuchung angebracht sein könnte. So könnten Nebenwirkungen von Medikamenten oder unnötige Praxisbesuche vermieden werden.

Die Hallenser Universität reicht drei Cluster-Ideen ein. Die erste Skizze stammt aus dem Bereich Materialwissenschaften und beschäftigt sich mit nanostrukturierten Materialien. Im zweiten Antrag geht es um makromolekulare Strukturen aus dem Bereich der Biowissenschaften. Eine dritte Idee bündelt Forschungen zu den Themen Aufklärung, Religion und Wissen.