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Industrieruinen Von der Brache zum Kreativstandort

Die Sanierung von belasteten Böden in Industriegebieten und Altlasten in Gebäuden ist eine große Aufgabe. Sachsen-Anhalt will Vorbild sein.

05.12.2016, 06:27

Magdeburg (dpa) l Um belastete Industriebrachen zu Produktionsstätten machen zu können, will Sachsen-Anhalt eine Internetplattform entwickeln. Innerhalb eines europäischen Pilotprojekts sollen alle über diese Flächen verfügbaren Daten gespeichert werden, auch der Grad der Sanierung und Möglichkeiten der Neunutzung, sagte ein Sprecher des Ministeriums für Landesentwicklung und Verkehr der Deutschen Presse-Agentur in Magdeburg. Basis des Standortinformationssystems sollten mit Altlasten behaftete Flächen und Gebäude in Magdeburg-Rothensee sein. Das europäische Forschungsprojekt "ReSites" werde mit EU-Mitteln gefördert.

"Es geht um ein Tool zur Administration, mit dem alle fachlichen Partner in Europa einheitlich arbeiten können", sagte der Ministeriumssprecher. "Wir verbessern damit das Brachflächenmanagement." Das Abklopfen von Möglichkeiten einer Altlastensanierung stehe am Anfang, die Investorensuche und die Neunutzung am Ende des Projekts. 

Zuständig für die Entwicklung seien Experten des Fachbereichs Geoinformation, ein erstes Treffen der europäischen Projektpartner habe es Ende November in Magdeburg gegeben. Es werde eine kleine, öffentliche Informationsseite geben, die konkreten Daten blieben Fachleute über eine geschlossene Datenbank vorbehalten. 

An "ReSites" seien elf Partner aus Deutschland, Italien, Kroatien, Polen und Slowenien beteiligt, hieß es weiter. Das Geld dafür werde aus Mitteln des EU-Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) zur Verfügung gestellt. Nach Angaben des Sprechers beträgt das Gesamtbudget 3,8 Millionen Euro. Das Geld fließe nicht in die Brachen selbst, sondern in deren Verwaltung. 

Der Magdeburger Stadtteil Rothensee sei als Pilotstandort ausgewählt worden, weil dort zu DDR-Zeiten sehr viel Industrie angesiedelt war. Teile lägen noch immer brach und seien nicht saniert, hieß es. Dennoch ist Rothensee wegen der Nähe zur A2 und zur Elbe bis heute ein beliebter Gewerbestandort.