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Au-pair Kinderleicht Englisch lernen

Nicht jeder möchte nach der Schule gleich studieren oder einen Beruf lernen. Viele zieht es als Au-pairs ins Ausland.

Von Antonius Wollmann 22.03.2017, 18:11

Salzwedel l Seit etwa vier Wochen lebt Hanna Landmann aus ihrem Koffer. In Ostdeutschland fährt die Berlinerin von Stadt zu Stadt, um für ein in Berlin ansässiges Unternehmen jungen Menschen das Leben als Au-pair in den USA schmackhaft zu machen. Auch in der Altmark machte sie während ihrer Reise Station. An der Salzwedeler Berufsschule und am Gymnasium Beetzendorf erklärte sie den Schülern, was es bedeutet, für ein Jahr bei einer Familie für die Betreuung von Kindern zu übernehmen.

Denn dies ist in der Regel die maßgebliche Aufgabe eines Au-pairs. „Idealerweise wird man im Laufe der Zeit ein Teil der Familie“, sagt Hanna Landmann. Es gehe darum, so gut wie möglich in den familiären Alltag integriert zu werden. Die wichtigste Voraussetzung dafür sei es, ein vertrauensvolles Verhältnis zu den betreuten Kindern aufzubauen. „Ein gewisses Händchen mit Kindern sollten die Bewerber schon mitbringen“, sagt die Au-pair-Expertin. Das ist nicht nur so dahin gesagt, so verlangen die meisten Organisationen, die Au-Pairs vermitteln, von ihren Bewerbern, dass sie mindestens 200 Stunden in der Kinderbetreuung nachweisen. „ Wer zum Beispiel Babys gesittet hat oder Nachhilfe gegeben hat, kann dies geltend machen“, sagt Hanna Landmann.

Daneben sind weitere Bedingungen zu erfüllen: Man muss mindestens 18 Jahre alt sein. Ohne Führerschein geht nichts. Das polizeiliche Führungszeugnis muss einwandfrei sein. Auch ein Schulabschluss muss vorliegen, mindestens die mittlere Reife. Erfahrungsgemäß seien dies aber die niedrigsten Hürden. Vielen Jugendlichen mache die Sprachbarriere größere Sorgen. „Beim Vortrag in der Berufsschule Salzwedel hatte ich das Gefühl, dass einige Schüler bei diesem Punkt ein wenig skeptisch waren“, sagt die Berlinerin. Vor der Aussicht, ein Jahr lang nur Englisch zu sprechen, hätten viele einen gehörigen Respekt.

Wer sich dennoch für ein den Auslandsaufenthalt entscheidet, dem empfiehlt Hanna Landmann, zirka ein Jahr vor der geplanten Abreise mit dem Bewerbungsprozess zu beginnen. Im Falle ihrer Organisation geschieht dies über ein Online-Plattform. Dort füllen die Interessenten ihr Profil aus. Die Familien in den USA tun es ihnen gleich.

Auf diesem Wege können sich beide Seiten bereits ein Bild von einander machen. „So kommt ein Matching-Prozess in Gang“, beschreibt Hanna Landmann den Ablauf. Wer glaubt, eine passende Familie gefunden zu haben, könne dann zum Beispiel ein Termin für ein Skype-Gespräch vereinbaren, bei dem man sich richtig kennenlernt. Bis zu diesem Zeitpunkt fallen für die Bewerber keine Kosten an. Die entstehen erst, wenn man sich definitiv für eine Familie entschieden hat.

Im Falle von Hanna Landmans Organisation liegen sie bei 575 Euro. Darin eingeschlossen seien Flüge und eine Vorbereitungswoche in New York. Zu diesem Betrag kommen noch 560 Euro für die Auslandskrankenversicherung hinzu. Über die Organisation erhalten die Au-pairs ein Studentenvisum, das ihnen einen längeren Aufenthalt in den Vereinigten Staaten als einem normalen Touristen ermöglicht. Sind diese Hürden genommen, verdienen die Au-pairs dann 195,75 Dollar pro Woche.

Mehr Informationen findet ihr beim Bildungsveranstalter Cultural Care Au Pair.