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Berufswunsch Der Traumjob zum Greifen nah

Die Neue Schule Magdeburg will mit ihrem Jahresprojekt "Schülerpraktikum" Jugendliche Berufsluft schnuppern lassen.

Von Laura Kaczmarek 31.01.2017, 23:01

Magdeburg l Die „Neue Schule Magdeburg“ will mit ihrem alternativen Schulangebot überzeugen. Das sieht man vor allem am Jahresprojekt Schülerpraktikum. Hier absolvieren die Jugendlichen ihr zweiwöchiges Schülerpraktikum in Kombination mit intensiver Vor- und Nachbereitung. Insgesamt füllt das Programm ein ganzes Schuljahr.

Projektkoordinatorin Constanze Langner erklärt: „Uns ist es wichtig, dass die Schüler ihre eigenen Wünsche ernst nehmen und merken, dass sie sich in ihrem Job selbst verwirklichen können. Wir versuchen ihnen die Theorie der Bewerbung praktisch zu erklären, damit sie auf ihr eigenes Berufsleben bestens vorbereitet sind.“

Das Jahresprojekt Schülerpraktikum absolviert jeder Schüler zwei Mal mit dem Ziel sich auszuprobieren und selbst näher kennenzulernen. Für alle interessierten Schüler und Eltern gibt es am 4. März einen Schnuppertag. Egal ob Grundschüler oder Quereinsteiger, es sind alle willkommen. Die drei Schülerinnen Liesa Hinze, Amelie Schubert und Theresa Strube erzählen von ihren Erfahrungen im Praktikum.

„Mein Opa hat mich schon früher immer mit in den Harz genommen, um dort Fossilien zu sammeln. Das hat wohl mein Interesse geweckt. Im Naturkundemuseum durfte ich Gipsabdrücke und Abzeichnungen von echten Fußspuren aus dem Thüringer Wald und einer neuen Fundstelle in der Nähe von Barleben erstellen. Das ist wirklich spannend: Man kann zum Beispiel durch Messungen erkennen, wie das Tier gegangen ist. Man bekommt hier einen besonderen Blick auf Details und erkennt Zusammenhänge besser. In der nächsten Zeit möchte ich die Spuren am Computer rekonstruieren. Am liebsten würde ich auch mal zu der neuen Fundstelle fahren, aber das geht im Winter aufgrund der schlechten Witterungsverhältnisse nicht. Vielleicht klappt es im Sommer mal. Ich glaube, ich wäre eine gute Paläontologin – so stelle ich mir meine Zukunft vor.“

„Ich mache mein Praktikum im Kulturhistorischen Museum und schnuppere ein bisschen in die Arbeit eines Restaurators rein. Ich finde es spannend, mehr über Objekte aus alten Zeiten herauszufinden. Wo sie herkommen und was sie alles erlebt haben. Dahinter stecken oft spannende Geschichten. Ich durfte hier viele Stationen durchlaufen: in der Restauration für Holz oder im Metallbereich, bei der Archäologin und in der Grafik. Ich habe mich viel um Objektbeschreibungen gekümmert. Aus ihnen erkennt man, wie das Objekt behandelt werden soll. Ich habe auch schon eine 300 Jahre alte Standuhr säubern und zeichnen dürfen. Das Praktikum hat mir gezeigt, in welche Richtung ich später gehen möchte. Ob ich am Ende wirklich Restauratorin werde, weiß ich noch nicht. Aber es gibt ja noch ein nächstes Praktikum, in dem ich mehr über mich herausfinden kann.“

„Da ich schon mal einen Tag lang hinter den Kulissen im Opernhaus war, wusste ich: Ich will etwas Kreatives machen. So bin ich darauf gekommen, mein Praktikum im Atelier des Puppentheaters zu machen. Ich habe gehofft, dass ich lerne, richtig mit Werkzeugen und Materialien umzugehen. Das würde mir viel für eigene Projekte helfen. Als Hobby-Bastler macht man alles eher nach Gefühl. Hier hätte ich die Chance, ein paar Techniken zu lernen. Die Arbeit erfordert viel Detail- und Handarbeit.

Das sieht man auf der Bühne. Es ist schön, beim Bühnenbild mithelfen zu dürfen, das Stück zu sehen und vor Augen geführt zu bekommen, wofür man gearbeitet hat. Ich weiß jetzt, dass ich später etwas Kreatives machen will.“