1. Startseite
  2. >
  3. Sachsen-Anhalt
  4. >
  5. Helfen macht glücklich

Engagement Helfen macht glücklich

In eurer Region gibt es viele Möglichkeiten, ehrenamtlich zu helfen, wie Christopher Negrassusm, der Oschersleben bunter gestaltet.

Von Susann Gebbert 21.12.2016, 21:12

Oschersleben l Viele Erwachsene beurteilen ihre Jugendzeit als coolste Zeit. Das Leben scheint unendlich, Partys, Liebeskummer und Freunde sind der Treibstoff. Aber auch bei uns jungen Erwachsenen gibt es irgendwann diesen Moment, in dem uns bewusst wird, wie gut es uns eigentlich geht. Und, dass das nicht selbstverständlich ist.

Wir könnten den Moment nutzen, um einen Teil unserer Kraft in ein gemeinnütziges Projekt zu stecken. Und vielleicht einen kleinen Beitrag dafür zu leisten, dass es auch anderen gut geht. Außerdem haben Studien bewiesen, dass jene Menschen am glücklichsten sind, die sich gemeinnützig engagieren.

Christopher Negrassus will Oschersleben farbenfroher machen. Der 23-Jährige gehört zu der Gruppe „Oschersleben ist bunt“. Eine Gruppe, die gegen Rechtsradikalismus kämpft und sich besonders für Kinder, Jugendliche und Geflüchtete einsetzt. Ein Freund von Christopher, Ludwig Klamm, gründete die Gruppe im vergangenen Jahr. Eine Demonstration von Rechtsextremen sollte in Oschersleben stattfinden. Die Jugendlichen von „Oschersleben ist bunt“ organisierten daraufhin eine Gegendemonstration.

Seitdem hat Christopher schon bei vielen Aktionen geholfen. Er hat Transparente gestaltet, bei Gegendemos mitgewirkt, bei einem Kinderfest im Freibad geholfen und hat zum Tag der Regionen einen Stand mitbetreut, der über Rechtsextremismus aufklärte und für Toleranz warb.

Weiterhin engagiert sich Christopher bei der Arbeitsgemeinschaft Willkommenskultur. Diese trifft sich einmal im Monat, um darüber zu sprechen, wie sie den Geflüchteten helfen kann, zum Beispiel indem sie Anziehsachen, Fußbälle oder Werkzeuge bereitstellt. Außerdem werden Veranstaltungen für Geflüchtete organisiert. Einige aus der Gruppe haben auch Patenschaften für Geflüchtete übernommen.

Christopher kommt ursprünglich aus Großalsleben, war aber schon immer oft in Oschersleben unterwegs. Er mag die Bodestadt trotz ihrer Schwächen. „Mich nervt das Schwarz-Weiß-Denken hier.“ Er hat oft erlebt, dass Einwohner schlecht über Geflüchtete reden, ohne sich vorher richtig zu informieren. Wenn er mit Geflüchteten unterwegs ist, wechseln manchmal Oschersleber die Straßenseite.

Dem will er mit „Oschersleben ist bunt“ entgegenwirken. „Klar, ich könnte auch aus Oschersleben abhauen, aber ich will mich dafür einsetzten, dass es hier ein bisschen toleranter zugeht“, sagt er. Christopher Negrassus ist gelernter Altenpfleger. Zurzeit arbeitet er als Betreuer in einer Unterkunft für unbegleitete, minderjährige Geflüchtete.

Wer sich wie Christopher ehrenamtlich engagieren möchte, findet nachfolgend eine Liste mit Gruppen und Unternehmen der Region, die immer Helfer suchen:

In Gemeinschaft überlegen, wie sie Geflüchteten helfen können, das macht die Arbeitsgemeinschaft Willkommenskultur. Außerdem organisiert sie Veranstaltungen und Patenschaften. Interesse? Meldet euch bei Hans-Ekkehard Stieglitz, dem Voritzenden der Arbeitsgemeinschaft: hans-ekkehard.stieglitz@kirchenkreis-egeln.de.

Die jungen Erwachsenen treten gegen Rechtsradikalismus ein, wollen Bürger aufklären und kümmern sich um die Interessen von Jugendlichen und Geflüchteten. Wenn ihr mitmachen wollt, könnt ihr euch über Facebook an die Gruppe wenden.

Der Blog „Spotlight-OC.org“ ist ein Projekt des Landesjugendwerks der Arbeiterwohlfahrt Sachsen-Anhalt. Eine Gruppe von ausländischen und deutschen Jugendlichen bloggt über gemeinsame Workshops und Ausflüge. Meldet euch unter bildung@awo-jugendwerk-lsa.de.

In dem Veranstaltungs- und Kulturzentrum finden jährlich hunderte Events statt: Fabrik-Kino, Philosophischer Salon, Theater, Politkabarett, Live-Musik oder Kunstgalerie. Hier könnt ihr helfen, indem ihr Werbemittel verteilt oder Stadtführungen für Kinder als Aufsichtspersonen begleitet. Habt ihr beispielsweise coole Bilder gemalt? Dann könnt ihr auch selbst Veranstaltungen wie Ausstellungen organisieren oder an Diskussionsrunden wie dem Philosophischen Salon teilnehmen. Meldet euch einfach unter folgender E-Mail-Adresse: kulturfabrik@haldensleben.de.