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Engagement Rebekkas Motto: „Nicht reden, machen!“

Rebekka Grotjohann aus Haldensleben engagiert sich politisch mehrfach, aber ihre Freizeit bleibt dadurch nicht auf der Strecke.

Von Annika Stock 27.07.2016, 01:01

Haldensleben l „Der Landesschülerrat ist wie ein zweischneidiges Schwert. Über uns steht niemand, wir können halt unsere Vorschläge vorbringen, aber ob sie dann auch umgesetzt werden, ist etwas anderes. Aber man soll meiner Meinung nach weniger reden und mehr machen“, sagt Rebekka Grotjohann. Die 17-jährige Schülerin redet so adäquat, wie eine junge Politikerin - denn das ist sie nämlich auch.

Rebekka geht in die 12. Klasse des Professor-Friedrich-Förster-Gymansiums in Haldensleben und ist als Beisitzerin im Landesschülerrat gewählt worden. „Ich führe Protokoll und repräsentiere unseren Landesschülerrat nach außen“, erklärt sie. Sie stammt ursprünglich aus Essen in Nordrhein-Westfalen und ist mit drei Jahren nach Haldensleben gekommen. Seit Januar ist sie im Landesschülerrat tätig.

Schon vorher hat sie sich für das Thema Politik interessiert, auch wenn sie gesteht: „Am Anfang in der Schule hat mir das Fach überhaupt keinen Spaß gemacht.“ Doch durch ein Praktikum bei der Linken im Parteitag wurde ihr Interesse für Politik erst richtig geweckt.

„In dem Landesschülerrat habe ich super Leute kennen gelernt“, freut sich die 17-Jährige. „Sie sind alle sehr nett und wir verstehen uns gut. Wir sind wie eine Familie. Klar gibt es auch mal Leute, die man nicht so mag. Aber das ist ja überall so“, schildert die Gymnasiastin. Besonders zu dem Mitglied Emily Schierdecker verbindet sie bereits eine große Freundschaft.

Als Landesschülerrat würden sie gerne die Bildungslandschaft verändern – schließlich sind sie „die Stimme der Schüler“ in Sachsen-Anhalt. „Wir haben Mitglieder aus Halle, Salzwedel und Co.“, erklärt Rebekka. So ist im Landesschülerrat gewährleistet, dass alle Schülermeinungen der verschiedenen Teile des Landes vertreten sind.

Neben dem Landesschülerrat ist Rebekka auch noch Mitglied im Kreisschülerrat, im Jugendkreistag, im Kinder- und Jugendring Sachsen-Anhalt und im Landesjugendkonvent der evangelischen Kirche in Mitteldeutschland. „In diesem Konvent diskutiert man über die Glaubensfrage“, erklärt sie.

Neben dem ganzen politischen und ehrenamtlichen Engagement kümmert sie sich auch in ihrer Freizeit gerne – vor allem um ihre zwei kleinen Schwestern, die elf und 14 Jahre alt sind. „Ich bin auch noch Patentante für ein zweijähriges Mädchen“, verrät Rebekka lächelnd. In ihrer restlichen Freizeit, die trotz der Vielzahl an Aktivitäten nicht auf der Strecke bleibt, geht sie einem neuen Hobby nach: Dem Standardtanzen. Zusammen mit ihrem Tanzpartner geht es dann zu Walzern über das Parkett. Und auch für den Besuch in der jungen Gemeinde der evangelischen Kirche hat sie noch genug Zeit.

Später kann sich Rebekka eine Karriere in der Politik vorstellen. „Es ist keine Arbeit für mich, mehr ein Hobby.“, sagt sie. Jetzt hat sie aber erstmal etwas anderes Großes vor: „Ich möchte sehr gerne ein Au-Pair Jahr in Neuseeland machen, ich habe mich jetzt darauf beworben“, sagt sie. Falls das nicht klappt, könnte sie sich auch „Work and Travel“ vorstellen. „Ich freue mich einerseits auf die Veränderung, habe aber auch etwas Angst davor. Schließlich verändern sich ja auch die Freunde hier und alles andere.“