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Planspiel Endlich den Durchblick!

Zwölftklässler der IGS Willy Brandt in Magdeburg simulieren politischen Alltag der EU und lernen dabei eine Menge dazu.

Von Bianca Oldekamp 18.01.2017, 00:01

Stadtfeld-Ost l Europäisches Parlament, Europäische Kommission, Rat der Europäischen Union: Das sind nur drei der unzähligen Akteure, die sich im Politikkarussell der Europäischen Union bewegen. Und dann gibt es da in Brüssel neben diesen EU-Institutionen und Einrichtungen auch noch Lobbyisten und zahlreiche Pressevertreter. Wer soll denn da noch durchblicken?

Rund 30 Schüler und Schülerinnen der Klassenstufe 12 der Integrierten Gesamtschule Willy Brandt haben nach ihrer Teilnahme am Planspiel in der letzten Woche auf jeden Fall einen besseren Überblick in Sachen EU. Denn sie haben während des Planspiels den Weg einer neuen Gesetzesidee von der Vorbereitung bis zur letztlichen Durchsetzung simuliert.

Dafür wurden die Schüler in fünf Gruppen unterteilt: EU-Parlament, EU-Kommission, EU-Ministerrat, Lobbyisten und Presse. Nach kurzer Einführung in die Themen EU und deren Asyl- und Flüchtlingspolitik durch Spielleiter Johannes Bodensteiner wurden an die Schüler Rollen, die sie an diesem Tag einnehmen mussten, vergeben. So mussten auch mal rechte Standpunkte vertreten werden, obwohl die persönlichen Ansichten mit diesen so ganz und gar nicht übereinkamen.

Nach der Wahl der Präsidien und der Benennung von deren Vorsitzenden hat die EU-Kommission Richtlinienentwürfe ausgearbeitet. Währenddessen wurde im EU-Parlament und im Ministerrat fleißig debattiert, um sich positionieren zu können. Im Rahmen bilateraler Gespräche wurde an einem Gesetzentwurf gearbeitet. Ein Nachrichtenüberblick durch die Presse und eine Pressekonferenz zur Vorstellung des Gesetzesentwurfs folgten. Zurück in ihren Institutionen, die wie in Brüssel natürlich in getrennten Räumen untergebracht waren, widmeten sich die Schüler in EU-Parlament und Ministerrat Änderungsvorschlägen und debattierten den Gesetzentwurf der EU-Kommission. Einer abschließenden Debatte folgte die finale Abstimmung über das Gesetz zur europäischen Asyl- und Flüchtlingspolitik. Letztlich konnten sich die Schüler auf ein gemeinsames Gesetz zur Asylpolitik einigen.

Während des Planspiels lernten die Schüler allerdings nicht nur die Abläufe von der Idee eines neuen Gesetzes bis zu seiner Verabschiedung in der europäischen Union kennen. Sie wurden ganz nebenbei auch in Konflikt-, Team-, Diskussions-, Argumentations- und Kompromissfähigkeit geschult.

Zudem stellten die Schüler fest, wie schwierig es ist, in einem demokratischen System die eigene Meinung in Debatten zu vertreten. Auch das Interesse für Politik wurde beim ein oder anderen Schüler mit Sicherheit geweckt, denn die ganztägige EU-Simulation kam gut an.