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Kinderarmut Landtag debattiert über Geldnot

Kinderarmut ist Studien zufolge besonders in Sachsen-Anhalts großen Städten ein Problem. Im Landtag endet die Debatte in Wortgefechten.

30.09.2016, 09:00

Magdeburg (dpa) l Armut trifft nach den Worten von Sachsen-Anhalts Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD) vor allem alleinerziehende Mütter. "Armut ist weiblich und betrifft zumeist Alleinerziehende", sagte Grimm-Benne am Freitag in einer Aktuellen Debatte im Landtag.

Die Ministerin verwies auf eine Studie der Bertelsmann-Stiftung, wonach im Land vergangenes Jahr 72 333 Kinder in Familien mit Hartz-IV-Leistungen lebten. Dies entspreche einer Quote von 23,8 Prozent, während es im Bundesdurchschnitt mit 14,7 Prozent wesentlich weniger seien. Ein zentrales Ziel müsse es sein, Mütter wieder in Arbeit zu bringen.

Die AfD-Fraktion nutzte die Debatte für Generalangriffe auf die anderen Fraktionen. Es gebe bundesweit Milliarden an Euro für ein "Multi-Kulti-Experiment", während Geld für "unsere Kinder" nicht zur Verfügung stehe, sagte Fraktionschef André Poggenburg. Der AfD-Politiker Hans-Thomas Tillschneider meinte, offene Grenzen und Sozialstaat vertrügen sich nicht miteinander.

Der Linken-Fraktionschef Swen Knöchel warf der AfD daraufhin "billige Hetze" vor. Kinderarmut habe es auch schon vor dem Flüchtlingszuzug vergangenes Jahr gegeben. Die Grünen-Fraktionschefin Cornelia Lüddemann forderte eine Kindergrundsicherung. "Diese würde bedrängende Formen der Kinderarmut schlicht beseitigen", erklärte sie.