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Krisengespräch Haseloff zähmt die Verbände

Das Krisentreffen zwischen Sachsen-Anhalts Umweltministerin Dalbert und Vertretern im ländlichen Raum bleibt ohne konkrete Ergebnisse.

02.02.2017, 20:12

Magdeburg l Drei Stunden lang haben die Verbände des ländlichen Raumes am Donnerstagabend mit Sachsen-Anhalts Regierungschef Reiner Haseloff (CDU) und Agrarministerin Claudia Dalbert (Grüne) aktuelle Probleme der Land- und Forstwirtschaft in der Staatskanzlei in Magdeburg erörtert. Nachdem das erste Treffen vor einer Woche in einem Eklat endete - die Verbandsvertreter verließen vorzeitig ein Treffen mit Dalbert-, haben sich diesmal beide Seiten annähern können.

Haseloff und Dalbert stellten den 20 anwesenden Verbänden in Aussicht, dass es mehr Personal für die Landwirtschafts- und Forstämter geben wird. Sie nannten allerdings noch keine konkreten Zahlen wegen der aktuellen Haushaltsverhandlungen im Landtag. Zuvor hatten die Verbände über akute Engpässe in diesem Bereich geklagt.

Haseloff kündigte zudem an, dass es zu weiteren strittigen Fragen, etwa im Bereich Tierwohl und Umweltschutz, erneute Gesprächsrunden mit den Verbänden geben soll. Daran teilnehmen sollen weitere Regierungsmitglieder, etwa Landesentwicklungsminister Thomas Webel (CDU) und auch Sozialministerin Petra Grimm-Benne (SPD). Der Regierungschef plant darüber hinaus eine gesonderte Kabinettssitzung zu den Problemen des ländlichen Raumes. In der zweiten Jahreshälfte soll es zudem einen großen Kongress geben.

Claudia Dalbert erklärte am Abend, sie sei optimistisch, dass sich die Regierung in vielen Fragen mit den Verbänden auf einvernehmliche Lösungen einigen werde. "Da gibt es viele Schnittmengen", erklärte die Ministerin.

Olaf Feuerborn, Präsident des Bauernverbandes, erklärte, er sei "nicht ganz zufrieden" mit dem Treffen. "Ich hatte gehofft, dass wir bereits konkrete Zahlen erfahren, was die Personalfragen betrifft", so Feuerborn. "Wir Verbände hoffen aber, dass wir in nächster Zeit dazu positive Antworten erhalten." Der Chef des Waldbesitzerverbandes, Franz Prinz zu Salm-Salm, sagte: "Der ländliche Raum dürfe sich nicht so abgehängt fühlen wie in den USA." Er zeigte sich aber auch zuversichtlich mit Blick auf die weiteren Gespräche. Beide Verbandsvertreter hatten vor zwei Wochen federführend einen offenen Brief verfasst, in dem sie der Regierung vorgeworfen hatten, sie nehme die Interessen des ländlichen Raumes nicht ernst genug.