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Landtagspräsident Gürth Verdacht auf 130.000 Euro Steuerschulden

Gegen Detlef Gürth wird wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung ermittelt. Vier Jahre haben die Ermittler im Fokus.

Von Jens Schmidt 02.09.2015, 01:01

Magdeburg l Sachsen-Anhalts Landtagspräsident Detlef Gürth (CDU) hat nach bisherigen Ermittlungen etwa 130 000 Euro Steuerschulden beim Finanzamt. Das bestätigte die Staatsanwaltschaft Magdeburg der Volksstimme. Gegen Gürth wird wegen des Verdachts der Steuerhinterziehung in den Jahren 2009 bis 2013 ermittelt.

In den Jahren 2012 und 2013 hatte Gürth trotz Mahnungen des Finanzamts Quedlinburg keine Steuererklärungen eingereicht, in den anderen Jahren kamen die Unterlagen unzureichend oder zu spät, bestätigte Staatsanwalt Armin Gebauer. „Vieles wirkt sehr oberflächlich und laienhaft.“ Auch in früheren Jahren gab es offenbar Unzulänglichkeiten. So habe Gürth die Steuererklärungen von 2004 bis 2007 erst im Oktober 2008 als gesammeltes Konvolut abgegeben. 2015 war die Geduld der Finanzbehörde am Ende – sie wandte sich an die Ermittler. Die entscheiden in den nächsten Wochen, ob es zu einer Anklage kommt.

Gürth hatte gesagt: „Das war schusselig und hätte mir nicht passieren dürfen.“ Am Dienstag hat er sich in der CDU-Fraktion erklärt. Diese stärkt ihm den Rücken: „Eine Ermittlung ist noch keine Anklage“, sagte Fraktionschef André Schröder.

Gürth ist seit 1990 Landtagsabgeordneter. Außerdem ist er im Beirat der Ameoskliniken und als Mediator eines Personaldienstleisters tätig.